Im Gemüsebeet bei einer Facebook-Userin machte sich vor einigen Tagen ein Käfer bemerkbar. Auf einer ihrer Gurken bemerkte sie ein ihr unbekanntes Krabbeltier. Weil die Userin nicht wusste, ob es sich bei dem Tierchen um eine Bedrohung für ihr Gemüsebeet handelt, suchte sie sich Hilfe in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Würenlos!».
Und das mit Erfolg: Wie sich herausstellte, handelt es sich beim Käfer um eine Grüne Reiswanze. Dies bestätigt auch Andi Distel, Leiter Pflanzenschutzdienst des Landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg, gegenüber ArgoviaToday. «Sie befindet sich jedoch noch in einem Nymphenstadium», so Distel.
Seit 1979 in der Schweiz zu finden
Immer wieder ist von Krabbeltieren zu hören, welche sich invasiv in der Schweiz ausbreiten. Vorsicht ist deshalb besser als Nachsicht, was sich auch die Facebook-Userin dachte, als sie das Bild des Käfers ins Netz stellte. Wie sich herausstellt, wurde auch die Grüne Reiswanze in die Schweiz eingeschleppt. Sie stammt ursprünglich aus dem Osten Afrikas, heute ist die Wanze jedoch auf der ganzen Welt zu finden. Ihre Ausbreitung verdankt sie dem Menschen. So vermutet man, dass sie mit dem Transport landwirtschaftlicher Produkte nach Europa eingeschleppt wurde und sich seit 1979 in der Schweiz und benachbarten Ländern verbreitet. In der Landwirtschaft sieht man den Käfer jedoch nicht als grosses Problem und er stellt laut Distel auch keine Gefahr dar. So sagt der Experte: «In der Schweiz sind sie deshalb weder meldepflichtig noch bekämpfungspflichtig.»
Reiswanze verursacht Schäden an Gemüse
Im ausgewachsenen Zustand misst die Wanze eine Länge von elf bis 16 Millimetern. Sie besitzen eine einheitliche grüne Körperfarbe und besitzen drei bis fünf weisse Punkte entlang des Körpers. Die Wanze ernährt sich hauptsächlich von verschiedenen Pflanzen. «Mittlerweile scheinen sich die Wanzen in Mitteleuropa adaptiert zu haben und können insbesondere beim Beeren- und Gemüseanbau, häufig in Gewächshäusern, Schäden anrichten», so Distel.
Sie kann nämlich durchaus Saugschäden an allen oberirdischen Pflanzenteilen verursachen. Durch ihre Saugtätigkeit kommt es zu Fleckenbildung, Verkorkungen, Deformationen und Absterben. Früchte werden unansehnlich, können vorzeitig abfallen und dadurch nicht mehr verkauft werden. Weiter verändert sich der Geschmack der Nahrungsmittel, aufgrund der Absonderung, welche unangenehm riecht. Grund genug, um das Tier so schnell wie möglich aus seinem Gemüsebeet zu entfernen: «Falls Sie die Grüne Reiswanze bekämpfen möchten, sind diverse biologische Insektizide erhältlich. Diese wirken aber meist nur gegen junge Larvenstadien», so Distel.
Auch die Facebook-Userin konnte mittlerweile das Ungeziefer aus ihrem Gemüsebeet entfernen. So schrieb sie in einem nachfolgenden Kommentar, dass ihre Gurken mittlerweile wanzenfrei sind.