Damit sind die Resultate der Umweltparteien signifikant besser, als noch vor vier Jahren. Dies zeigt die letzte von insgesamt sechs Wahlumfragen des Tamedia-Verlags im Vorfeld der Wahlen vom 20. Oktober 2019.
Die Grünen kommen demnach auf einen Wähleranteil von 10,2 Prozent, 3,1 Prozentpunkte mehr als bei den Wahlen 2015. Auch die GLP könnte kräftig zulegen und käme neu auf 7,2 Prozent (+2,6). Die Werte beider Parteien liegen noch einmal leicht höher als in der letzten Umfragewelle im Mai. Die grüne Welle setzt allen Bundesratsparteien zu - am stärksten verliert die SVP. Sie erreicht in der Umfrage eine Wählerstärke von 27,9 Prozent, 1,5 Prozentpunkte weniger als 2015.
Bei den übrigen grösseren Parteien liegen die Verluste im statistischen Unschärfebereich. Die FDP erreicht laut Umfrage 15,6 Prozent (-0,8). Noch knapp vor den Grünen positioniert sich die CVP mit 10,4 Prozent (-1,2). Die SP bleibt mit 18 Prozent (-0,8) klar die zweitstärkste Kraft im Lande.
Wie die Umfrage weiter zeigt, schneiden die Grünen und Grünliberalen gerade bei jüngeren Wählerinnen und Wählern gut ab. 22 Prozent der 18- bis 34-Jährigen wollen eine der beiden Listen einwerfen. SP und Grüne werden deutlich stärker von Frauen unterstützt als von Männern. Die FDP hingegen punktet bei den Männern stärker als bei den Frauen. Bei der SVP-Wählerschaft ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen.
Gesundheitskosten bereiten Sorgen
Wie in früheren Befragungen bleiben die Gesundheitskosten im Sorgen-Ranking an der Spitze: 70 Prozent der Wahlberechtigten sehen darin ein drängendes politisches Problem. Auf dem zweiten Platz folgt die Sorge um die Altersrenten (62 Prozent). Zu den drei drängendsten Problemen zählt neu auch der Klimawandel beziehungsweise die Umweltzerstörung (52 Prozent).
Das Verhältnis Schweiz-EU ist derweil auf den vierten Platz abgerutscht (46 Prozent). Migration und Zuwanderung sind für 39 Prozent ein Sorgenthema, das Asylwesen für lediglich 33 Prozent.
Bundesrat und Parlament bewertet
Die Umfrageteilnehmer konnten auch die Arbeit des Bundesrates und des Parlamentes bewerten. 45 Prozent sind «eher zufrieden» mit dem Bundesrat, 30 Prozent «eher unzufrieden». 8 Prozent sind zufrieden mit den Leistungen der Magistraten, 15 Prozent unzufrieden. Mit dem Parlament zeigten sich 38 Prozent «eher zufrieden», 33 Prozent dagegen «eher unzufrieden».
Die Wahlberechtigten bewerteten zudem die Parteipräsidenten und -präsidentinnen mit Schulnoten von 1 bis 6. Das beste Zeugnis mit einer Note von 3,93 stellen sie Petra Gössi (FDP) aus. Gerhard Pfister (CVP) erhielt eine 3,64, Regula Rytz (Grüne) wurde mit einer 3,63 bewertet. Christian Levrat (SP) liegt mit der Note 3,62 nur ganz knapp dahinter. Am schlechtesten wird mit der Note 3,41 die Arbeit von Albert Rösti (SVP) bewertet.
Sowohl das Wurmplakat der SVP (45 Prozent) als auch die CVP-Online-Negativkampagne (49 Prozent) werden von rund der Hälfte Umfrageteilnehmer negativ bewertet.
20’515 Personen aus der ganzen Schweiz nahmen am 23. und 24. September online an der Umfrage auf Newsportalen der Mediengruppe Tamedia teil. Der Fehlerbereich liegt bei 1,3 Prozentpunkten. Die Tamedia-Wahlumfrage wird in Zusammenarbeit mit LeeWas GmbH durchgeführt. Sie gewichten die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen.
Tamedia veranlasste insgesamt sechs Erhebungen zu den eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober 2019. Die letzte in der Reihe erschien am Sonntag in den Medien des Konzerns.