Der Euro-Wechselkurs liegt seit einiger Zeit auf historischen Tiefständen. Derzeit kostet ein Euro nur rund 93 Rappen. Und doch berechnen einige Tankstellen in der Schweiz Wechselkurse, die um einiges höher sind. Wie die SRF-Konsumentensendung «Espresso» zeigt, verlangt etwa eine Tamoil-Tankstelle im Fricktal für einen Liter Benzin 1.69 Franken. Der Europreis pro Liter ist mit 1.963 angegeben, dies entspricht umgerechnet etwa 1.84 Franken.
Zuschlag ist erlaubt
Die höheren Euro-Preise sind aber nicht etwa eine illegale Finte, um Kundinnen und Kunden zu schröpfen. Der Zuschlag ist erlaubt. Auf Anfrage von «Espresso» teilt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit, dass Tankstellen nicht verpflichtet seien, den «offiziellen» Wechselkurs anzuwenden. Auch wenn dies zulasten der Konsumentinnen und Konsumenten gehe. Denn die freie Preisbildung ist durch die Bundesverfassung garantiert.
Auch Preisüberwacher kennt das Thema
Die hohen Europreise für Benzin beschäftigen auch den Preisüberwacher, der schon mehrere Meldungen zum Thema erhalten habe, berichtet das Konsumentenmagazin. Dabei sei auch der Verdacht im Raum gestanden, dass Tankstellen Preisabsprachen getroffen haben sollen. Dieser Verdacht konnte aber nicht erhärtet werden.
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Grundsätzlich sei zentral, dass Kundinnen und Kunden die Preise vergleichen könnten. Dies kann man beispielsweise im Vergleichsportal des TCS machen, allerdings nur für Schweizer Franken. Doch solange diese Preis-Vergleiche möglich seien, ist aus Sicht des Preisüberwachers der Wettbewerb in diesem Bereich nicht beeinträchtigt und sollte funktionieren.
Tankstellenbetreiber setzen Wechselkurse selber fest
Tamoil selber sagt gegenüber «Espresso», dass jeder Tankstellenbetreiber selber den Wechselkurs an seiner Tankstelle festlege. Es handle sich zudem um eine Dienstleistung, die die Tankstellenbetreiber freiwillig anbieten würden.
(red.)