Sobald es wärmer wird, hört man es wieder summen und brummen und die Mücken schlagen zu. Die Weibchen benötigen das Blut, um Eier zu produzieren. Mit den Tipps vom Experten Pie Müller bist du dieses Jahr bestens gewappnet.
Wird dieses Jahr ein Mückenjahr?
Damit sich die Mücken besonders gut vermehren können, brauchen sie zwei Dinge: Wärme und Feuchtigkeit. «Ob es in einem Sommer besonders viele Mücken geben wird, ist schwierig vorauszusagen. Der Peak ist aber jeweils von Juli bis August», erklärt Müller, der als medizinischer Entomologe am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut tätig ist.
Ernähren sich Mücken vom Blut?
Wie erwähnt, stechen nur die weiblichen Insekten. Sie sind für ihre Eierproduktion auf die Proteine in unserem Blut angewiesen. «Sowohl die Weibchen wie auch die Männchen nehmen als Nahrung Nektar zu sich», erklärt Müller.
Wieso werden bestimmte Menschen besonders oft gestochen?
Grundsätzlich sind alle Menschen für die Mückenweibchen attraktiv. Es stimmt aber, dass gewisse Faktoren die Attraktivität noch erhöhen können. «Der Körpergeruch, die Körpertemperatur, eine Schwangerschaft, bestimmte Krankheiten und Alkoholkonsum beeinflussen beispielsweise, wie fest man Mücken anzieht», so Müller. Wer also nicht gestochen werden will, sollte auf ein Bier beim Grillieren verzichten. Studien kamen zudem zum Schluss, dass Kinder, die als Folge einer Malariaerkrankung besonders viele Gametozyten im Blut haben, häufiger gestochen werden. «Wie weit die Blutgruppe eine Rolle für die Attraktivät auf Stechmücken spielt, ist noch nicht vollständig geklärt», meint der Experte.
Wieso reagieren bestimmte Personen stärker auf die Stiche?
So viel vorab: Eine Mückenallergie, wie man das bei anderen Insekten wie Bienen und Wespen kennt, gibt es nicht. «Wie heftig die Reaktion auf den Stich ausfällt, hängt von der Mückenart ab. Wenn man mehrmals von der gleichen Spezies gestochen wird, desensibilisiert das den Körper. Eine dem Körper noch unbekannte Art führt hingegen eher zu einer heftigeren Reaktion», so der Forscher, der sich auf Stechmücken spezialisiert hat. Beim Stechen entlädt das Weibchen eine Vielzahl von Substanzen in den Körper, die eine Immunreaktion im Körper auslösen. Darunter ein Anästhetikum, was dazu führe, dass man den Stich im ersten Moment nicht spürt. Erst wenn dieses abgebaut ist, fängt es – aufgrund der Immunreaktion – an zu jucken.
Was hilft gegen Mücken?
Der Experte rät: «Lange, helle und lockere Kleidung schützt davor, gestochen zu werden. Nicht bedeckte Körperpartien kann man mit einem Mückenschutzmittel einsprayen.» Zudem könne man ein Netz über dem Bett oder am Fenster installieren, um die Mücken fernzuhalten. Das Licht kann man beim offenen Fenster aber getrost anlassen. «Die Mücken werden nicht vom Licht im Zimmer angelockt, sondern vom Duft, den wir über unsere Atmung ausstossen», klärt Müller auf.
Was machen die Mücken im Winter?
Wohin die Insekten im kalten Winter verschwinden, ist von der Art abhängig. Laut dem Entomologen überwintern beispielsweise die Hausmücken, wie der Name sagt, als ausgewachsene Tiere in den Kellern. Bei anderen Arten hingegen können die Larven so lange überleben, bis es wieder warm wird.