Schweiz

West-Nil-Fieber-Virus in Tessiner Stechmücken nachgewiesen

Gesundheit

West-Nil-Fieber-Virus in Tessiner Stechmücken nachgewiesen

· Online seit 31.08.2022, 09:05 Uhr
Das West-Nil-Virus wurde im Tessin in einer Steckmücke nachgewiesen. Das Virus wird von Vögeln eingeschleppt und durch Mücken auf Menschen übertragen. Meist verläuft die Krankheit ohne Symptome, sie kann aber zu Hirnhautentzündungen oder zum Tod führen.
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Die Tessiner Fachhochschule Supsi hat erstmals das West-Nil-Fieber-Virus in Tessiner Stechmücken nachgewiesen. Derzeit seien noch keine Fälle von erkrankten Menschen bekannt, teilte das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales am Dienstag mit.

Die Ärzte im Südkanton seien jedoch über die Entdeckung informiert und entsprechend sensibilisiert worden, heisst es im Communiqué weiter.

Das Virus wird von Zugvögeln eingeschleppt und kann von bestimmten Stechmückenarten auf andere Vögel übertragen werden – hauptsächlich von der Gemeinen Stechmücke, wie es im Communiqué heisst.

Menschen und Pferde als «Endwirte»

Die Tigermücke könne das Virus ebenfalls übertragen, gelte aber nicht als Hauptüberträger. Gelegentlich könne das Virus auch Menschen oder Pferde befallen, die beide als sogenannte «Endwirte» gelten. Blutspenden werden in der Schweiz bereits auf das West-Nil-Virus getestet. Personen, die sich bis 30 Tage vor der Blutspende in Risikogebieten aufhielten, müssen 30 Tage warten, um Blut zu spenden.  

Gemäss Informationen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) verlaufen rund 75 Prozent der Infektionen mit dem West-Nil-Virus beim Menschen ohne Symptome. Bei 25 Prozent zeigten sich nach einer Inkubationszeit von zwei bis 14 Tagen grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, manchmal mit einer Hautrötung am Rumpf, schreibt das BAG auf seiner Homepage. Nach wenigen Tagen bis Wochen heile die Krankheit in der Regel ohne Therapie ab.

Selten auch Hirnhautentzündungen

Schwere Komplikationen, vor allem Hirn- und Hirnhautentzündungen, würden bei weniger als einem Prozent der Infizierten auftreten, wobei ältere Menschen häufiger betroffen seien. Bei 0,1 Prozent der Infizierten könnten diese Komplikationen zum Tod führen.

Das West-Nil-Virus kommt gemäss BAG auf allen Kontinenten vor. In der Schweiz seien jedoch bis anhin keine Übertragungen festgestellt worden. Da jedoch diverse Mückenarten, die als Überträger fungieren können, lokal vorkommen, bestehe auch in der Schweiz ein grundsätzliches Risiko für eine WNV-Übertragung, heisst es abschliessend.

(sda/log)

veröffentlicht: 31. August 2022 09:05
aktualisiert: 31. August 2022 09:05
Quelle: Today-Zentralredaktion

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