Das ist der tiefste Stand seit Juli 2021. Noch vor wenigen Tagen hatte ein Bitcoin rund 40'000 Dollar gekostet. Auch andere Kryptoanlagen wie Ether gaben zu Wochenbeginn im Wert weiter nach.
Straffere Geldpolitik gegen hohe Inflation
Als entscheidend für die schlechte Stimmung am Kryptomarkt gilt die Aussicht auf steigende Zinsen. «Die Zinsangst hat Börsianer dies- und jenseits des Atlantiks voll im Griff», kommentierte Bitcoin-Experte Timo Emden von Emden Research. Nicht nur in der weltgrössten Volkswirtschaft USA, auch in vielen anderen Ländern stemmen sich die Notenbanken mit einer strafferen Geldpolitik gegen die hohe Inflation.
Steigende Zinsen lasten meist auf riskanten Anlagen wie Digitalwährungen. Zudem werfen Bitcoin und andere Kryptowerte keine laufenden Erträge wie Zinsen ab. Steigen die Zinsen, sinkt die Attraktivität zinsloser Anlagen gegenüber zinstragenden Titeln wie festverzinslichen Wertpapieren. «Die Investoren kehren in Anbetracht steigender Zinsen riskanten Anlageklassen den Rücken zu und halten Ausschau nach festverzinslichen Anlagealternativen», sagte Emden.
Unsicherheit wegen Krieg in der Ukraine
Belastet werden Kryptowerte darüber hinaus von der anhaltenden Unsicherheit wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine. Beobachter stellen schon seit einiger Zeit fest, dass Digitalwährungen sich relativ eng im Gleichklang mit den Aktienmärkten bewegen.
Trübt sich dort die Stimmung ein, fallen häufig auch die Kurse von Bitcoin und anderen Internetdevisen. Von ihrem vermeintlichen Status als «sicherer Hafen», den Kryptofans digitalen Vermögenswerten bis heute gerne zusprechen, ist in den vergangenen Monaten kaum etwas zu sehen.
(sda/hap)