Sponsored Content

Dieser Verein setzt sich für Kleinstberufe ein

Kleinstberufe

«Zusammenarbeit fördern»: Seltene Berufe sollen mehr Anerkennung erhalten

24.08.2023, 09:49 Uhr
· Online seit 24.08.2023, 00:00 Uhr
Detailhandelsfachmann, Logistikerin und Kaufmann gehören zu den beliebtesten Berufslehren in der Schweiz. Doch es gibt zahlreiche Berufe, die sehr wenige Lehrstellen aufweisen oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Der Verein «Netzwerk Kleinstberufe» setzt sich für die Erhaltung jener Berufe ein.

«Viele dieser Berufe haben nicht zu wenig Nachfrage nach Lehrstellen, sondern zu wenige Lehrstellen», erklärt Romain Rosset, Präsident des Vereins «Netzwerk Kleinstberufe» (NWKB), welcher 2019 gegründet wurde.

Rosset spricht von den sogenannten Kleinstberufen. «Dieser Begriff umfasst Berufe, in denen es über alle Lehrjahre gesamtschweizerisch nicht mehr als etwa 40 Lernende (bei dreijährigen Ausbildungen) oder 60 Lernende (bei vierjährigen Ausbildungen) gibt. Von den rund 250 verschiedenen Berufslehren, die es in der Schweiz gibt, sind es etwa 60 Berufslehren, die diesem Kriterium entsprechen.» Dieser Wert sei allerdings eine Annahme und nicht gesetzlich geregelt.

Zusätzlich gebe es noch weitere Besonderheiten der Kleinstberufe: «Diese haben beispielsweise häufig nur ein einziges, nationales Ausbildungszentrum, was eine längere Anreise und dafür längere Blockkurse zur Folge hat», so Rosset. Der Unterricht in den Berufsfachschulen und in den überbetrieblichen Kursen sei teils mehrsprachig.

Auf dem Arenenberg in Salenstein betreiben beispielsweise Blasinstrument-, Klavier- und Orgelbauerinnen und Zinnpfeifenmacher eine gemeinsame Berufsschule und überbetriebliche Kurse.

Anforderungen der Zukunft meistern

Rosset glaubt nicht, dass diese Kleinstberufe aussterben werden, solange Lehrstellen vorhanden sind. «Bei Berufen wie Goldschmied oder Seilbahnmechatroniker nehmen die Stellen eher zu, bei anderen Berufen wie Küfer, Edelsteinfasserin, Vergolder oder Einrahmerin braucht es gar nicht mehr», erklärt er.

Doch er stelle sich die Frage, was fehlen würde, wenn es beispielsweise keine Holzbildhauer, Ofenbauerinnen oder Hufschmiede mehr gebe. «Wer würde ihre Arbeiten fachgerecht ausführen und wer würde das Know-how weitergeben?», sagt Rosset und ergänzt: «Meist sind es handwerkliche, kreative Berufe mit wenigen oder eher kleinen Betrieben – verteilt in allen Landesteilen.»

Insbesondere im administrativen und organisatorischen Bereich der Berufslehren und Berufsbildnerinnen und Berufsbildner müsse man die Anforderungen der Zukunft meistern können. «Hier kommt unser Verein ins Spiel. In einem mehrjährigen, vom Bund finanziell unterstützen Projekt haben sich Kleinstberufe zusammengetan», erklärt der Präsident des Vereins NWKB.

Daraus entstanden sei nun nebst der Gründung eines Vereins und einem schweizweit gut vernetzten Vorstand auch eine Webseite, ein Marketingkonzept und jährliche Tagungen unter den Berufen. «Zurzeit läuft ein Projekt, welches die Zusammenarbeit unter den Lehrbetrieben fördern soll. Der Verein bietet Hilfestellung, damit zwei oder drei Kleinstberufe gemeinsam eine Lehrstelle anbieten können.» So sollen die Aufwendungen für die Ausbildung aufgeteilt werden.

Berufe an der OBA vorstellen

«An der OBA werden wir mit fünf Berufen präsent sein und kleine Arbeiten vorführen und erklären», so Rosset. Gold- und Hufschmied, Orgelbauerin, Steinmetz (Fachrichtung Bildhauerei) und Holzbildhauerin werden am Stand des Vereins NWKB vorgestellt. «Die Besuchenden können teilweise auch selbst etwas bearbeiten.»

Die Präsenz an Berufsmessen in den verschiedenen Regionen fördere das öffentliche Interesse und «die Besuchenden stellen fest, dass es diese spannenden Berufe ja auch noch gibt».

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 24. August 2023 00:00
aktualisiert: 24. August 2023 09:49
Quelle: FM1Today