In diesem Sommer waren die Teams der fünf grossen europäischen Profi-Ligen alles andere als schmörzelig. Sie gaben 3,3 Milliarden Euro für neue Spieler aus: Rekord. Die letztjährige Bestmarke wurde um 32 Prozent überboten. Besonders ausgabefreudig waren gemäss Cies, eines Zentrums für Sportwissenschaften in Neuenburg, Manchester City mit Ausgaben in Höhe von 230 Millionen Euro, Stadtrivale United (189 Millionen) sowie Juventus Turin (137 Millionen).
Liverpool verlangte 32 Millionen Euro zu wenig Das Institut hat auch die Ablösesummen für die einzelnen Spieler einer wirtschaftlichen Prüfung unterzogen. Ein Resultat überrascht besonders: Wer hätte gedacht, dass Raheem Sterling das Schnäppchen dieses Sommers ist. City zahlte Liverpool 63 Millionen Euro für Dienste des englischen Jungstars – und löste ein kollektives Kopfschütteln aus. Viele Fans und Experten hielten diese Summe für übertrieben. Für das Neuenburger Institut ist jedoch Sterling 95,1 Millionen Euro wert. Liverpool hat also 32 Millionen zu wenig verlangt.
Günstig waren auch Rom-Verteidiger Mapou Yanga-Mbiwa (Wert 19,9 Millionen, Rom hat 8 Millionen bezahlt) sowie Robin Van Persie (Wert 16,9 Millionen, Fenerbahce hat nur 5,5 Millionen bezahlt).
Mit Shaqiri taucht ein Schweizer in dieser Liste der unterbezahlten Stars auf – auch damit dürften die wenigsten Fans gerechnet haben. Inter Mailand gab den Kraftwürfel für 17 Millionen Euro an Stoke City ab, sein Wert beträgt laut Cies 23,1 Millionen Euro.
ManU hätte Martial zweimal kaufen können
Der „most over-paid“-Spieler dieser Transferperiode kickt wie das Schnäppchen ebenfalls in Manchester – jedoch nicht bei City, sondern bei United. Van Gaal hat 50 Millionen Euro für das Stürmertalent an Monaco überwiesen – und hätte ihn gleich zweimal kaufen können. Laut Cies war der Franzose beim Kauf „nur“ 22,1 Millionen wert.
Der Name auf Rang 2 dürfte die wenigsten überraschen: Kevin De Bruyne. City zahlte für den Belgier 74 Millionen Euro, das sind 26,6 mehr als von Cies berechnet. De Bruyne war für den Verkäufer Wolfsburg insgesamt Gold wert. Anfang 2014 holte das VW-Werksteam den Mittelfeldspieler von Chelsea für nur 15 Millionen Euro.
Auf dem dritten Rang findet sich mit Christian Benteke ein weiterer Spieler, der für einen Premier-League-Club auf Torjagd geht. Liverpool zahlte Aston Villa 46 Millionen – 19,7 zu viel. Prozentual das schlechteste Geschäft hat auch ein englischer Club gemacht, nämlich Arsenal gemacht. Manage Arsène Wenger legte für Goalie Petr Cech 15 Millionen Euro auf den Tisch von Chelsea. Wert ist er laut CIes aber nur 3,6 Millionen.