Die 276 Schläge (8 unter Par) sind ein schönes Ergebnis. Aber für die 23-jährige Valenzuela, die als Profi im grossen amerikanischen Circuit, der LPGA Tour, spielt, wäre mehr möglich gewesen. In der Schlussrunde auf dem Par-71-Kurs ausserhalb Tokios glückten ihr im letzten Umgang sieben Birdies. Aber bei den Versuchen, sich im Klassement unter die ersten zehn zu verbessern, bremste sich Valenzuela jedes Mal durch Schlagverluste selber.
Auf der zweiten Platzhälfte skorte Valenzuela wild: Auf den letzten acht Löchern spielte sie ausschliesslich Birdies oder Bogeys, kein einziges Standardresultat (Par). So blieb sie zuletzt in dem Ranglistenbereich, in dem sie - längst noch als Amateurin spielend - an den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro angeschnitten hatte. Damals wurde sie 21.
Valenzuela liess in Tokio einige namhafte Profis hinter sich, so die Amerikanerin Lexi Thompson, die Spanierin Carlota Ciganda und die Südkoreanerin Park In-Bee, die Olympiasiegerin 2016 und frühere Weltnummer 1.
Innerhalb des Schweizer Duos wurde offensichtlich, dass die Lausannerin Kim Métraux, obwohl zweieinhalb Jahre älter, in der Entwicklung zur erfolgreichen Profispielerin noch nicht so weit vorangekommen ist wie Valenzuela. Drei der vier Runden - auch die Schlussrunde - spielte Métraux über dem Platzstandard. Sie musste sich mit dem 54. Platz unter den 60 Golferinnen begnügen.
Gold für die Favoritin
Nach dem Sieg von Xander Schauffele bei den Männern sicherten sich die USA auch bei den Frauen die Goldmedaille. Die favorisierte Nelly Korda, 23-jährige Tochter des ehemaligen tschechischen Tennisprofis und Australian-Open-Siegers Petr Korda, brachte einen Schlag Vorsprung ins Ziel, nachdem sie zeitweise klar geführt hatte. Im Kampf um Silber setze sich die Japanerin Mone Inami gegen die frühere Weltnummer 1 Lydia Ko aus Neuseeland im Stechen durch. Ko hatte 2016 in Rio Silber gewonnen.