Die «grosse Enttäuschung» über das misslungene Qualifying weckte beim Oberaargauer aber den Kampfgeist fürs neunte von 19 Saisonrennen. Dank gutem Start und zwei gestürzten Spitzenfahrern tauchte er in der dritten Runde schon in den Top 15 auf.
In der Folge fand Aegerter Unterschlupf in einer grossen Verfolgergruppe, die sich bis zu Position 7 erstreckte. Doch der KTM-Fahrer, der 2014 auf dem Circuit in Sachsen triumphiert hatte, konnte vor allem in der zweiten Rennhälfte nicht mehr zusetzen und musste sich als 14. mit zwei Punkten begnügen.
Im WM-Klassement nimmt Aegerter nach der ersten Saisonhälfte mit 24 Zählern nur die 16. Position ein. In Führung liegt weiterhin Francesco Bagnaia mit 148 Punkten. Der Italiener belegte auf dem Sachsenring nur den 12. Rang, nachdem er in der Startphase dem gestürzten Landsmann Mattia Pasini ausweichen musste und er dadurch fast ans Ende des Feldes zurückgefallen war.
Der Sieg im GP von Deutschland ging an den Südafrikaner Brad Binder (KTM), der in der mittleren Kategorie zum ersten Mal triumphierte.
Tom Lüthi verpasste auch im neunten Anlauf seine ersten WM-Punkte in der MotoGP-Klasse. Der Berner, der zwischenzeitlich an 15. Stelle lag, klassierte sich auf dem Sachsenring letztlich nur im 17. Rang. Am Ende verlor er auch das Duell gegen seinen temporären Teamkollegen Stefan Bradl (16.) klar. Der Deutsche sprang an diesem Wochenende kurzfristig für den an der linken Hand verletzten Italiener Franco Morbidelli ein.
Den Sieg sicherte sich überlegen der Spanier Marc Marquez (Honda), der im GP von Deutschland zum neunten Mal in Serie triumphierte. In der Gesamtwertung baute Marquez mit seinem 66. GP-Sieg, dem fünften in dieser Saison, seine schon zuvor komfortable Führung weiter aus. Nach neun von 19 Saisonrennen liegt der Titelverteidiger um 46 Punkte vor dem auch in Sachsen zweitklassierten Italiener Valentino Rossi (165:119).