Hablützel strauchelte bereits vor dem Start. «Ich verspürte eine unglaubliche Nervosität, war in Gedanken nicht mehr im Moment und irgendwie nicht mehr in meinem eigenen Körper. Das war nicht mehr ich. Beim ersten Sprung merkte ich auch gleich, dass irgendetwas nicht mehr funktionierte. Ich brach sofort ab.» Vor dem zweiten Lauf ging es Hablützel zwar besser, dennoch stürzte er.
«Ich fahre im Training wie ein ‹Herrgöttli› und dann das ...», haderte Hablützel. Sein Scheitern war indes eines mit Ansage, nicht nur wegen der Knieverletzung, die nach der Saison womöglich eine Operation nötig macht. Trainer Pepe Regazzi stellte schon länger fest, dass seine einstige Zukunftshoffnung nicht frei im Kopf ist. Zwar hält Hablützel im Training gut mit den stärksten Kollegen mit, nicht aber im Wettkampf.
Wer in der pickelharten Pipe und in den schwindelerregenden Höhen unter Wettkampf-Stress reüssieren will, bei dem muss es mental stimmen. Das war bei Hablützel nach dem Senkrechtstart als 17-Jähriger schon länger nicht mehr der Fall. Vor lauter Streben nach Erfolgen vergass Hablützel den Spass.
Auch eine halbe Stunde nach dem Dienstende bekam Hablützel seine Emotionen nicht in den Griff. Nicht nur seine Reaktion zeigte, wie sehr sich der Olympia-Fünfte von 2014 auf diesen Wettkampf hin unter Druck gesetzt hatte. In den letzten Wochen litt er unter Schlafproblemen. «Ich machte mir einfach zu viel Druck», so Hablützel