Mujinga Kambundji nahm auf den letzten Metern ihres Vorlaufes etwas Tempo raus und egalisierte in 10,95 Sekunden als Laufzweite dennoch ihre persönliche Bestzeit, die zu jenem Zeitpunkt auch noch den Schweizer Rekord darstellte. Nur Minuten später war die Schweizer Bestmarke dann doch gebrochen, Ajla Del Ponte drückte sie um vier Hundertstel auf 10,91 Sekunden.
Die 25-jährige Tessinerin lief im fünften Vorlauf im Sog von Shelly-Ann Fraser-Pryce 16 Hundertstel schneller als jemals zuvor. «Ich wusste, dass ich an ihrer Seite bin und wollte so lange wie möglich an ihr dranbleiben», sagte Del Ponte. Sie habe gewusst, dass sie unter elf Sekunden gelaufen sei, «aber gleich soviel darunter hätte ich nicht gedacht».
Auch Kambundji hatte sich mit ihrem Vorlauf und der Halbfinal-Qualifikation zufrieden gezeigt. «Es war ein guter, aber kein perfekter Lauf», sagte die WM-Dritte von Doha über 200 m. Zum Sieg reichte es ihr bei fast windstillen Verhältnissen zwar nicht, weil Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah in 10,85 Sekunden selbst für die Schweizerin unantastbar blieb, dennoch glückte ihr ein Auftakt nach Mass.
«Ich kann im Halbfinal noch schneller laufen», richtete Kambundji mahnende Worte an die Konkurrenz. Schliesslich waren neben Del Ponte lediglich drei weitere Athletinnen in den Vorläufen schneller als sie: Marie-Josée Ta Lou aus der Elfenbeinküste sowie die Jamaikanerinnen Thompson-Herah und Shelly-Ann Fraser-Pryce.
In den Halbfinals fehlen wird Salomé Kora. Die Ostschweizerin wurde in 11,25 Sekunden in ihrer Serie Fünfte und verpasste die Qualifikation um vier Hundertstel.