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Der SC Bern bleibt die Mannschaft, die es zu schlagen gilt

Der SC Bern bleibt die Mannschaft, die es zu schlagen gilt

10.03.2018, 07:43 Uhr
· Online seit 10.03.2018, 05:00 Uhr
Playoffs haben in der Vergangenheit schon für manche Überraschung gesorgt und die Saison für einzelne Teams über den Haufen geworfen. Am Favoritenstatus von Titelverteidiger Bern ändert dies nichts. Gerade der SCB weiss zu gut, wie unberechenbar Playoffs verlaufen können.
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2006, 2008 und 2009 scheiterten die Berner als Qualifikationssieger jeweils schon in den Viertelfinals. 2016 gewannen sie die Meisterschaft, obwohl sie in der Qualifikation nur den 8. Rang belegt hatten. Vor einem Jahr gelang Bern nach einer souveränen Qualifikation die erfolgreiche Titelverteidigung.

Bereits vor der Saison war Bern als Meisterkandidat Nummer 1 gehandelt worden. Nach der Qualifikation spricht im Meisterrennen weiterhin viel für den SCB, obwohl er seit Januar und auch in den letzten drei Partien nach der Olympia-Qualifikation nicht immer vollends zu überzeugen wusste.

Das Team von Trainer Kari Jalonen besitzt das auf dem Papier stärkste Team und mit Leonardo Genoni den besten Goalie der Liga. Zudem präsentierte sich die Mannschaft in den letzten zwei Jahren auch mental stets in Topform, wenn es in den Playoffs um alles oder nichts ging.

In diesem Jahr spielt Bern ab Samstag zum Auftakt der Playoffs gegen Genève-Servette. Das Viertelfinal-Duell ist insofern speziell, weil die beiden Mannschaften in den letzten zwei Qualifikationsrunden schon aufeinander getroffen sind. Die Serie ist bereits lanciert, bevor sie begonnen hat. «Es ist etwas blöd gekommen, dass wir noch zweimal gegen Genf gespielt haben. Am Schluss darf das aber kein Problem sein», ist Gaëtan Haas überzeugt.

Haas ist im Vergleich zum Vorjahr der einzige neue Schlüsselspieler im Kader des SC Bern. Der Jurassier liess den zurückgetretenen Martin Plüss fast vollends vergessen und ist bereits wie sein Vorgänger einer der wichtigsten Einzelspieler.

Haas erwartet gegen Servette «eine enge Serie.» Der 26-Jährige denkt dabei auch an die sechs Qualifikationsspiele, die alle mit nur einem Treffer Unterschied geendeten haben und von denen Servette drei gewonnen hat. Die Genfer werden daraus ihre Hoffnungen schöpfen.

Mit dem Vorjahresfinalisten Zug und den ZSC Lions treffen zwei weitere Titelkandidaten bereits in der ersten Playoff-Runde aufeinander. Gerade die ZSC Lions hoffen auf die Unberechenbarkeit der Playoffs und stützen sich auf die Vergangenheit. 2012 stürmten die Zürcher von Position 7 aus zum Meistertitel. Selbiges könnte ihnen im Optimalfall auch dieses Jahr gelingen. Denn zumindest auf dem Papier hätten sie das Potenzial dazu.

Auf dem Eis gelang es ihnen diese Saison nur selten, dieses auch abzurufen. Die Playoffs bieten ihnen die Chance auf Wiedergutmachung. Sven Leuenberger, der Sportchef der Lions, schiebt die Favoritenrolle dennoch dem EVZ zu: «Zug hat sich bisher klar besser geschlagen als wir. Aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn wir einmal als Underdog in eine Serie starten können.»

Zur Erinnerung: Zuletzt sind die ZSC Lions zweimal als Favorit - nach den Plätzen 1 und 2 in der Regular Season - in der ersten K.o.-Runde gescheitert.

Von einer «Knallerserie» wollte Leuenberger nichts wissen: «Vor der Saison hätte man sie vielleicht so bezeichnen können, seither ist aber viel passiert.» Sagen tut er es nicht direkt, aber Leuenberger hofft auf den Effekt des Neustarts nach der langen Olympia-Pause. Es sei eine Kopfsache. «Der Kopf eines jeden einzelnen und die Gruppendynamik» könnten viel auslösen. «Das ist sicher eine Chance für uns», so Leuenberger.

Sich nicht auf die Vergangenheit beziehen können sich dagegen Biel und Davos: Diese Serie gab es in der 33-jährigen Geschichte der Playoffs noch nie. Nach der glänzenden Qualifikation muss sich Biel gegen die erfahrene Playoff-Mannschaft aus Graubünden beweisen.

Speziell: Beat Forster, jahrelang der Abwehrchef in Davos, trifft mit Biel ausgerechnet auf seinen ex-Klub. Auch Biels Goalie Jonas Hiller hat eine interessante Vergangenheit beim HCD, wurde er vor seinem Wechsel in die NHL doch dreimal Schweizer Meister (2002, 2005 und 2007) mit den Bündnern.

Einzelne Personalien stehen auch in der vierten Viertelfinalserie zwischen Lugano und Fribourg-Gottéron im Mittelpunkt - allerdings in einem anderen Kontext. Wie verkraftet Lugano den Ausfall des Trios Brunner/Bürgler/Chiesa vom letzten Wochenende? Oder führt Julien Sprunger nach seinem Comeback von Anfang Februar Fribourg erstmals seit 2014 wieder in einen Halbfinal?

veröffentlicht: 10. März 2018 05:00
aktualisiert: 10. März 2018 07:43
Quelle: SDA

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