Der Schweizer Bahnvierer gehört bei den Männern bereits seit einigen Jahren zur erweiterten Weltspitze und hat sich diesen Sommer zum zweiten Mal in Folge für die Olympischen Spiele qualifiziert. Nun will Swiss Cycling in Zukunft in der Teamverfolgung mit einer Frauen-Equipe nachziehen. Vor einigen Monaten hat der Verband ein entsprechendes Projekt lanciert.
An der EM in Grenchen bestritt erst zum zweiten Mal überhaupt auf internationaler Ebene ein Schweizer Quartett ein Rennen über die 4000 m. Michelle Andres, Fabienne Buri, Léna Méttraux und Cybèle Schneider fuhren einen nationalen Rekord, bezahlten aber trotzdem Lehrgeld und schieden als Neunte und Letzte bereits in der Qualifikation aus.
Langfristiges Projekt
Die Teamverfolgung erfordert in verschiedenster Hinsicht höchste Präzision, entsprechend benötigt der Aufbau einer konkurrenzfähigen Equipe Zeit. Nach mehrmonatiger Vorbereitung sowie der Premiere im Nations Cup (vormals Weltcup) im Juli in St. Petersburg folgte nun auf der Heim-Bahn Auftritt Nummer 2.
Frauen-Nationaltrainer Scott Bugden ist zufrieden mit den Fortschritten seiner jungen und unerfahrenen Schützlinge: «Wir sind sogar etwas weiter, als wir erwartet haben - auch im Vergleich mit anderen Ländern, die ein solches Projekt gestartet haben und die mit der Schweiz vergleichbar sind.»
Kontinuierlich Rekorde brechen
Die zwischen 22- und 25-jährigen Schweizerinnen fuhren in Grenchen in 4:32,737 rund eineinhalb Sekunden schneller als bei ihrer Premiere in Russland, als Aline Seitz anstelle von Schneider zum Einsatz gekommen war. Die Hauptrunde der Top 8 verfehlten sie um zweieinhalb Sekunden.
«Natürlich ist das Team enttäuscht, dass es vor dem Heimpublikum kein zweites Mal fahren darf», so Bugden, «aber es macht Schritt für Schritt vorwärts, und das ist wirklich positiv. Und wenn man Rekorde bricht, ist das grundsätzlich immer ein gutes Zeichen». Noch stehen die Resultate nicht im Vordergrund, im Zentrum stehen die leistungsmässigen Fortschritte und das Sammeln von Erfahrungen.
Bereits an der WM in zwei Wochen in Roubaix erhalten die Schweizerinnen eine nächste Chance, um sich weiter der internationalen Spitze und im besten Fall einer Olympia-Teilnahme anzunähern.