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FCSG-Fans randalieren in Brügge: Festnahmen, viele Pyros und Gewalt gegen Polizei

Conference-League-Spiel

FCSG-Fans randalieren in Brügge: Festnahmen, viele Pyros und Gewalt gegen Polizei

04.10.2024, 18:06 Uhr
· Online seit 04.10.2024, 15:51 Uhr
Der FC St.Gallen ist gegen Cercle Brugge sang- und klanglos untergegangen. Es bleibt jedoch nicht bei der sportlichen Niederlage. Laut der belgischen Polizei kam es zu gewalttätigen Szenen in der Innenstadt.
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Bereits am Morgen vor dem Spiel sind einzelne Anhänger des FC St.Gallen negativ aufgefallen. «Zwei Männer haben sich daneben benommen und wurden von der Polizei festgenommen», sagt Lien Depoorter, Mediensprecherin der Brügger Lokalpolizei. Es ging um die Störung der öffentlichen Ordnung.

Üblicherweise würden Störenfriede in solchen Fällen erst nach dem Spiel wieder freigelassen. «Weil es noch so früh war, haben wir jedoch einen Deal mit ihnen gemacht: Sie benehmen sich und sorgen dafür, dass es ihre Freunde auch tun.» So wurden sie wieder freigelassen. Die beiden hielten Wort und fielen nicht mehr negativ auf – im Gegensatz zu vielen anderen.

Aber der Reihe nach.

«Viele Pyros während des Spiels»

Vor dem Spiel sei es abgesehen davon ruhig geblieben. Das zeigt auch die Berichterstattung auf TVO: Viele Fans aus St.Gallen freuten sich auf ein Fussballfest, es herrschte gute Laune.

Während dem Spiel drehte die Stimmung jedoch langsam. «Es gab viele Pyros während des Spiels», sagt Lien Depoorter, «Scheinbar wurden diese vorher im Stadion versteckt, denn es gibt natürlich Kontrollen beim Einlass.»

Dass die St.Galler gerne Pyrotechnik abbrennen, war den Behörden bewusst. Vor dem Spiel gab es einen Beschluss des Bürgermeisters, der die Begegnung als «Partie mit erhöhtem Risiko» einstufte. Dort heisst es unter anderem: «Die Gästefans sind für ihren Einsatz von Pyrotechnik bekannt.» Trotzdem wurden offenbar sehr viele Leuchtfackeln und dergleichen nicht entdeckt.

Das Verlassen des Stadions sei dann wieder gut gelaufen. Doch die Nacht blieb alles andere als ruhig.

Gewalt gegen die Polizei

Lange nach dem Spiel sei die Situation eskaliert. «Um 2 oder 3 Uhr in der Nacht bekamen wir in einem Ausgehviertel Probleme mit einer Gruppe von etwa 30 Anhängern», sagt Depoorter. Zunächst hätten die Einsatzkräfte nur observiert, doch ab einem gewissen Punkt seien sie angegriffen worden.

«Es gab Gewalt, es wurden etwa Stühle geworfen. Die Situation war wirklich schlimm und wir mussten Verstärkung anfordern.» Das sei eher ungewöhnlich, sagt die Mediensprecherin einer Stadtpolizei, die sich mit Fangewalt auskennt.

FM1Today-Leserreporter berichten von einer umstellten Bar, von fliegenden Fäusten und Stühlen.

Vier Personen festgenommen

Mit der Verstärkung sei es schliesslich gelungen, den Aufruhr einzudämmen und vier Personen festzunehmen. Diese seien nach zwei Stunden wieder entlassen worden. Viele der FCSG-Anhänger hätten gar keine Unterkunft gebucht, sondern von Anfang an geplant, die Nacht im Ausgang zu verbringen und Party zu machen.

Betrunken am Flughafen?

Es gibt auch noch eine Meldung vom Flughafen Brügge-Ostende. Dieser müsste sich laut der belgischen Bundespolizei mit vielen betrunkenen Fussballfans aus der Schweiz befassen.

«Etwa dreihundert betrunkenen Fans wurde zunächst das Boarding untersagt. Um weitere Komplikationen am Flughafen zu vermeiden, liess man sie schliesslich doch an Bord.» Der Flieger ging um 5.45 Uhr.

«Schlichtweg falsch»

Ganz anders als die Bundespolizei schildert FM1Today-Leser Matthias Zindel, welcher sich ebenfalls nach Veröffentlichung des Artikels gemeldet hat, die Situation vor Ort.

Dass es «Scharmützel in der Innenstadt» gegeben habe, bestätigt er. Die Situation am Flughafen habe sich aber nicht so zugetragen. «Ich war ab 3.30 Uhr am kleinen Flughafen. Es gibt gerade mal eine kleine Schalterhalle. Mehr nicht. Je länger, je mehr tauchten die Fans des Charterflugs (180 Passagiere, nicht 300 Personen) auf. Alle waren müde, alle lagen wie tote Fliegen auf den Bänken.» Ein Bild, wie man es von Flughäfen eben kenne.

Gemäss Zindel seien alle für sich gewesen, es hätte weder Fangesänge noch Scharmützel gegeben. «Die Aussage von massenhaft betrunkenen Fans ist schlichtweg falsch. Tatsächlich ging es einem jungen Mann nicht mehr so gut.»

Ansonsten seien danach neue Boardingpässe verteilt worden und alle hätten sich normal zur Sicherheitskontrolle begeben. Fünf Polizisten seien vor Ort gewesen. «Das Flugzeug hob pünktlich ab. Im Flieger war es mucksmäuschenstill, alle schliefen. Ohne Zwischenfälle landeten wir pünktlich in Zürich», so der FM1Today-Leser.

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veröffentlicht: 4. Oktober 2024 15:51
aktualisiert: 4. Oktober 2024 18:06
Quelle: FM1Today

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