Sport
FCSG

Nach Witzig-Nominierung: Diese St.Galler streiften sich bereits das Nati-Trikot über

Schweizer Nati

Nach Witzig-Nominierung: Diese St.Galler streiften sich bereits das Nati-Trikot über

· Online seit 10.10.2024, 06:42 Uhr
Das St.Galler Eigengewächs Christian Witzig ist mit seinem Nati-Aufgebot in einen illustren Kreis aufgestiegen. Setzt ihn Murat Yakin in einem Spiel ein, reiht er sich in eine lange Reihe von St.Gallern, die das rot-weisse Leibchen bereits tragen durften.
Anzeige

Es ist wohl der Traum jeder Sportlerin und jedes Sportlers, für sein Land auflaufen zu dürfen. Für Christian Witzig könnte dieser Traum bald in Erfüllung gehen. Nationaltrainer Murat Yakin hat das St.Galler Eigengewächs für die nächsten Länderspiele ins Kader berufen. Falls er Spielminuten bekommt, ist Witzig das neueste Mitglied im St.Galler Nati-Club.

Denn vor Witzig streiften sich schon einige Espen-Legenden das Nati-Leibchen über. FM1Today hat die Geschichtsbücher geöffnet und den St.Galler Fussballstolz zusammengetragen. Für die Liste wurden nur Schweizer Natispieler berücksichtigt, die bei ihrem ersten Nati-Einsatz beim FC St.Gallen unter Vertrag verstanden.

Die Anfänge

Der FCSG ist der älteste Fussballclub auf Europas Festland. Das schlägt sich auch in der Nati-Liste nieder. Die St.Galler Natitradition hat bereits seit fast 120 Jahren bestand. 1905 lief Eugen Dütschler als erster FCSG-Spieler für die Nati auf – notabene im ersten Natispiel überhaupt. Auch beim ersten Natisieg der Geschichte im April 1908 stand ein St.Galler auf dem Platz. Theo Kobelt spielte beim Sieg gegen Deutschland mit dem Kreuz auf der Brust. Bis zum Ende des 1. Weltkriegs trugen auch noch Konrad Ehrbar, Ernst Thalmann, Hans Diem, Paul und Oskar Neumeyer, Willy Hohl sowie Jakob Schneebeli das Schweizer Nati-Trikot.

Name Spiele Zeitraum Verein(e)
Eugen Dütschler 1 1905 FCSG
Ernst Thalmann 1 1912 FCSG
Willy Hohl 1 1915 FCSG
Theo Kobelt 5 1908 - 1912 FCSG
Konrad Ehrbar 9 1911 - 1912 FCSG
Hans Diem 2 1912 - 1913 FCSG
Paul Neumeyer 7 1912 - 1918 FCSG
Oskar Neumeyer 8 1913 - 1920 FCSG
Jakob Schneebeli 13 1917 - 1927 FCSG, FC Bern

Von Krieg zu Krieg

In den «Roaring Twenties» und der Zeit vor dem 2. Weltkrieg wurde ebenfalls auf internationaler Ebene «getschuttet». Auch hier gab es Espen, die für die Schweiz erstmals den Rasen betraten. Namentlich sind dies Kurt Friedrich, Albert Hintermann und Walter Meier.

Name Spiele Zeitraum Verein(e)
Kurt Friedrich 4 1920 - 1921 FCSG
Albert Hintermann 4 1931 - 1932 FCSG
Walter Meier 1 1936 FCSG

Das lange Warten

Während der FC St.Gallen vor und während den grossen Konflikten in Europa zahlreiche Nati-Debütanten stellte, wird es ab dem Auftritt von Walter Meier ruhig. Zwar spielt mit Rolf Blättler ein Nati-Spieler der 60er und 70er auch bei St.Gallen, er feierte sein Debüt in der Nati aber als Hopper. Der erste grün-weisse Natidebütant war 1974 Rudolf Schneeberger. Bis 1975 bestritt er acht Einsätze für die Nati.

Das alte Jahrtausend

In den 80er- und 90er-Jahren war die Gallusstadt wieder Sprungbrett für einige Nationalspieler. Zwischen 1982 und 1999 debütierten sechs Espen für Schweizer A-Nationalmannschaft. Darunter ist auch der meisteingesetzte St.Galler Natidebütant des 20. Jahrhunderts: Manfred Braschler. Von 1982 bis 1985 streifte sich die St.Galler Legende 22 Mal das Nati-Trikot über. Ebenfalls in den 80ern debütierten Beat Rietmann, Harald Gämperle sowie der ehemalige Union-Trainer Urs Fischer.

In den 90ern gesellten sich die späteren St.Galler Meisterhelden Sascha Müller und Marco Zwyssig zu den grün-weissen Natidebütanten. Nicht ganz geschafft hat es Patrick Bühlmann, zwar machte er mit seinen Leistungen bei FCSG den Natitrainer auf sich aufmerksam. Bei seinem Nati-Debüt im Herbst 1998 war er bereits zu Servette gewechselt.

Name Spiele Zeitraum Verein(e)
Manfred Braschler 22 1982 - 1985 FCSG
Beat Rietmann 7 1983 - 1985 FCSG
Urs Fischer 4 1989 - 1990 FCSG
Harald Gämperle 4 1989 - 1995 FCSG, GC
Marco Zwyssig 20 1997 - 2004 FCSG, FC Tirol, FC Basel
Sascha Müller 6 1999 - 2001 FCSG
Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Nach dem Meistertitel

Im 21. Jahrhundert sind St.Galler Natidebütanten ungefähr so zahlreich wie regenfreie OASGs. Zum einen könnte dies mit der Professionalisierung im Schweizer Fussball zusammenhängen. Viele Natispieler debütierten erst, als der Durchbruch bei einer Schweizer Top-Mannschaft oder im Ausland gelang. Seit dem Meistertitel im Jahre 2000 zählte der FCSG für mehrere Jahre mit Auf- und Abstiegen definitiv nicht zur Schweizer Fussball-Elite.

Das zeigt sich auch in den Aufgeboten. Die St.Galler Debütanten aus diesem Jahrtausend stammen zum Grossteil noch aus der Meistermannschaft. So feierte im Jahr 2000 Espen-Legende Marc Zellweger zusammen mit dem Kult-Goalie Jörg Stiel die Premiere im Nati-Dress. Ein Jahr später folgte das Debüt vom späteren Espen-Trainer Giorgio Contini.

Der St.Galler, der das Nati-Trikot mit Abstand am häufigsten trug, ist Tranquillo Barnetta. Eigentlich würde «Quillo» gar nicht in diese Liste gehören. Denn das wohl grösste St.Galler Fussballtalent der vergangenen Jahrzehnte debütierte erst im Herbst 2004 für die Nati. Da war Barnetta bereits bei Leverkusen unter Vertrag. Aber: Der damals 19-Jährige stand bereits im Kader für die EM 2004 in Portugal, kam aber nicht zum Einsatz. Daher wird er ehrenhalber in der Liste geführt. Wer 75 Mal für sein Land aufläuft, dem kann man auch einen gewissen Bonus einräumen.

Name Spiele Zeitraum Vereine
Marc Zellweger 13 2000 - 2002 FCSG, 1. FC Köln
Jörg Stiel 21 2000 - 2004 FCSG, Borussia Mönchengladbach
Giorgio Contini 1 2001 FCSG
Tranquillo Barnetta 75 2004 - 2014 FCSG, Hannover 96, Bayer Leverkusen, FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt
Cedric Itten 12 2019 - FCSG, Glasgow Rangers, Greuther Fürth, YB
Leonidas Stergiou 6 2022 - FCSG, VfB Stuttgart

Danach dauerte es 15 Jahre, bis wieder ein Espen-Spieler Natiluft schnuppern durfte. 2019 debütierte Cedric Itten für die Schweiz. Mit Leonidas Stergiou feierte 2022 der letzte waschechte Ostschweizer sein Natidebüt. Nun könnte mit Christian Witzig der nächste folgen. Und mit Corsin Konietzke dürften die St.Galler einen weiteren zukünftigen Anwärter auf einen Natiplatz in ihren Reihen haben.

veröffentlicht: 10. Oktober 2024 06:42
aktualisiert: 10. Oktober 2024 06:42
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige