Quelle: Keystone-SDA
Die Qualifikation ist geschafft, der Showdown in Bukarest wird vermieden. Die Schweiz darf sich über eine weitere EM-Teilnahme freuen, die insgesamt sechste seit 1996, 2004, 2008, 2016 und 2021. Doch Freude wollte im Basler St.-Jakob-Park nur bedingt aufkommen. Zu aufreibend war das Heimspiel gegen Kosovo gewesen. Statt sich den erhofften Heimsieg zu holen, mussten die Schweizer das Resultat zwischen Rumänien und Israel abwarten, ehe sich Erleichterung breit machte.
«Wiederholungstäter» lassen wenig Feierlaune aufkommen
Danach standen die Schweizer Spieler in der Mitte des Feldes und winkten fast etwas verlegen ins Publikum, das anders als bei früheren Qualifikationen nicht in Jubelstürme ausgebrochen war. Denn was gegen Kosovo passierte, hatten die Schweizer Fans in dieser Qualifikation schon oft gesehen. Auch im neunten Spiel ging das Nationalteam 1:0 in Führung, konnten diese aber zum fünften Mal nicht halten.
In der 82. Minute wurde der kurz davor eingewechselte Muhamet Hyseni mit einem schönen Pass lanciert, er schoss und sah, wie der Ball via Innenpfosten im Netz landete. Zum wiederholten Mal muss sich die Schweiz den Vorwurf gefallen lassen, die Souveränität im Verlauf des Spiels verloren zu haben.
Vargas erneut per Kopf
Die zu diesem Zeitpunkt erlösende Führung hatte Ruben Vargas unmittelbar nach Beginn der zweiten Halbzeit erzielt. Nach einem abgelenkten Ball schraubte sich der 1,79 Meter grosse Offensivspieler in der 47. Minute hoch und sorgte per Kopf für das 1:0. Bereits drei Tage zuvor, im Spiel gegen Israel, hatte der Augsburg-Legionär die Schweiz mit einem Kopfball in Führung gebracht.
Der 25-Jährige bedankte sich so bei Trainer Murat Yakin, der konstant auf ihn setzt, wenn er verfügbar ist. Mit einer Ausnahme zählte der Offensivspieler in jedem Spiel der EM-Qualifikation zur Startelf, einzig gegen Belarus hatte er wegen muskulären Beschwerden gefehlt. Aufgrund dieser Verletzung hatte er seinen Stammplatz beim bayrischen Team kurzzeitig verloren. Kurz vor dem Zusammenzug absolvierte er erstmals seit dem 1. Oktober wieder ein Bundesliga-Spiel von Beginn an, und dankte es auch da mit einer Torvorlage.
Im Nationalteam ist Vargas trotz starker Konkurrenz auf seiner Position aufgrund seiner Schnelligkeit und seinem Drang zum Tor gesetzt. Jedoch fehlt ihm manchmal die Kaltschnäuzigkeit. Auch gegen Kosovo hätte Vargas die Chancen gehabt, seine Torausbeute zu erhöhen.
Kosovo dezimiert angetreten
Weil dies nicht geschah, schöpften die Kosovaren Hoffnung. Sie begannen offensiver zu spielen und schafften es, die Schweizer in Verlegenheit zu bringen. Dies, obwohl den Gästen mit Milot Rashica, Vedat Muriqi und Edon Zhegrova drei wichtige Offensivspieler fehlten - sie waren für sieben der bis dahin neun Treffer verantwortlich.
Der umjubelte Ausgleich im Stadion, das zu einem grossen Teil von kosovarischen Anhängern besucht war, brachte den Kosovaren letztlich nichts. Sie hätten einen Sieg benötigt, um die Chance auf die direkte EM-Qualifikation aufrecht zu erhalten. Dies liessen die Schweizer nicht zu und konnten so doch noch ein wenig mit den Fans feiern, die Begeisterung hielt sich nach den durchzogenen Leistungen in den letzten Monaten jedoch arg in Grenzen.
Am Dienstag geht es im Auswärtsspiel gegen Rumänien noch darum, welches Team den Gruppensieg holt.