1. Die Hütte ist (meistens) voll
Wir erinnern uns zu gerne an die Zeit, als man von der legendären Degustations-Halle 7 mit wenigen Schritten ins nicht weniger legendäre «Espenmoos» torkeln konnte. Das Stadion war voll und die Besucher auch. Ausdünstungen von Wein und Bier vermischten sich mit Schweiss und Tabakrauch. Genau die Kulisse, vor der Olma-Spiele zu Legenden wurden.
2. Der FC St.Gallen gewinnt (fast) immer
Die Atmosphäre im Stadion nebelte auch die Gegner ein. Der FC St.Gallen gewann fast jedes Olma-Spiel in der höchsten Spielklasse. So wurden die Gäste bei Olma-Spielen vom «Blick» provokativ als «Würste» bezeichnet:
«Von Beginn weg huldigten die Ostschweizer mit dem Schwung der vom Publikum frenetisch Unterstützten bedingungslos dem Angriffsspiel. Dank Variantenreichtum war dieses Vorgehen zwar sehr ansehnlich, Nutzen wurde jedoch nicht daraus gezogen.»
Die «ungestümen Ostschweizer» mussten sich für einmal bei einem Olma-Spiel in der höchsten Spielklasse geschlagen geben. Abgesehen von dieser Ausnahme lasen sich die Schlagzeilen meist erfreulich:
Beim letzten Olma-Match 2007 im Espenmoos jubelten allerdings die «Vorstädter». Das unterklassige Gossau schlug St.Gallen im Cup-Spiel mit 2:0.
3. Das lange Warten der Fans
«Fussball gehört zur Olma wie die Bratwurst.» Was einst im «Tages-Anzeiger» stand, galt für die letzten Jahre nicht mehr. Seit 2004 fand kein ordentliches Olma-Spiel in der höchsten Spielklasse mehr statt. Man habe sich zwar von der Swiss Football League ein Heimspiel während der Olma gewünscht, aber «leider erfolglos», wie ein enttäuschter FCSG-Funktionär schon vor Jahren dem «St.Galler Tagblatt» zu Protokoll gab.
Der Liga passten die Olma-Spiele nicht in den Spielplan und der Stadtpolizei war etwas mehr Ruhe am Olma-Wochenende ganz recht. Das lange Warten auf einen richtigen Olma-Match liess die Geschichten und Legenden, die sich um die Spiele ranken, umso zahlreicher werden.
4. Der Fussballgott hat unseren Wunsch erhört
Endlich gibt es doch wieder ein «richtiges» Olma-Spiel in der obersten Liga, nachdem die sogenannte «Lex Arena» das Stattfinden eines solchen Matches eher noch erschwert hat. Laut dem Gesetz sind Spiele des FC St.Gallen bewilligungspflichtig. So dürfen am Freitag und Samstag während der Olma keine Spieltermine angesetzt werden, weil die Polizei dann schon stark ausgelastet ist. «Am Sonntag können wir einen Olma-Match jedoch problemlos stemmen», sagt Dionys Widmer von der Stadtpolizei auf Anfrage von FM1Today. Allerdings gilt dies nur für Spiele, bei denen die gegnerischen Fans nicht per Extrazug anreisen.
Hinzu komme laut dem passionierten Fussballfan Tomi Wunder der glückliche Zufall, dass dieses Jahr während der Olma zwei Meisterschaftsspiele stattfinden, von denen eines zuhause ausgetragen werden müsse.
5. Der Gegner ist das Gastland
Besonders schön ist auch, dass mit dem FC Vaduz ausgerechnet der Club aus dem Olma-Gast-Ländle hier ist. Laut Philippe Guggisberg vom Schweizerischen Fussballverband ist das jedoch Zufall: «Bei uns ist niemand St.Galler. Deshalb war uns auch nicht bewusst, dass Liechtenstein Gastland ist. Der Gegner Vaduz wurde auch nicht explizit vom FC St.Gallen gewünscht.»