Karim Benzema gab sich erst gar keine Mühe, die Bedeutung des Spiels klein zu reden. «Für mich und jeden ist es das grösste Spiel der Welt», sagte der Stürmer von Real Madrid. Für den Franzosen und sein Team steht am Samstagabend das Highlight der Saison an: Der Clasico, das Aufeinandertreffen von Real Madrid und dem FC Barcelona, der die Fussball-Fans auch ausserhalb Spaniens in seinen Bann zieht.
Im 246. Aufeinandertreffen geht es um drei wichtige Punkte im Kampf um den Meistertitel. Neun Runden vor Schluss liegt der zuletzt schwächelnde Leader Atlético noch einen Zähler vor Barcelona und zwei weitere vor dem Stadtrivalen. Im Duell der beiden Top-Klubs geht es aber nicht nur um Fussball, sondern auch um die kulturelle und politische Rivalität zwischen den beiden grössten Städten Spaniens und zwischen dem nach Unabhängigkeit strebenden Katalonien und der Hauptstadt des Landes.
Beide Mannschaften müssen auf wichtige Spieler verzichten. Barcelonas Trainer Ronald Koeman muss ohne Philippe Coutinho und Youngster Ansu Fati auskommen, die wegen Meniskusverletzungen weiter ausfallen. Zinédine Zidane dürfte eine ähnliche Mannschaft aufbieten, wie zuletzt beim 3:1-Sieg in der Champions League gegen den FC Liverpool. Allerdings fehlen in der Verteidigung weiter drei wichtige Spieler: die verletzten Sergio Ramos und Dani Carvajal sowie Raphael Varane, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Trotz vieler personeller Probleme in den letzten Wochen sind die Königlichen sportlich auferstanden. Nach einem harzigen Saisonstart und dem Fast-Scheitern in der Vorrunde der Champions League hat Zidane Real wieder auf Kurs gebracht. Inzwischen ist der Franzose, der Real von 2016 bis 2018 zu drei Champions-League-Titeln geführt hat, wieder unbestritten - erst recht, wenn er auch den Clasico gewinnen sollte.