«Ich denke, das ist nicht der richtige Weg. Solidarität ist doch keine Einbahnstrasse. Man kann nicht nach Hilfe fragen und dann einfach selbst entscheiden, wie es gerade passt», sagte der 52-jährige Slowene in einem Interview im «Aktuellen Sportstudio» des ZDF, das vorab übermittelt worden war.
Ceferin drohte Belgien und möglichen Nachahmern mit dem Ausschluss aus den europäischen Klubwettbewerben in der nächsten Saison. Zuvor hatte die UEFA ihren Mitgliedsverbänden trotz der Corona-Krise von einem Abbruch der nationalen Meisterschaften zum jetzigen Zeitpunkt abgeraten. Man sei «zuversichtlich, dass Fussball in den kommenden Monaten zu den Bedingungen der Behörden wieder starten kann und jeder Entscheid, die inländischen Wettkämpfe aufzugeben, zu diesem Zeitpunkt verfrüht und nicht gerechtfertigt ist», schrieb der europäische Fussballverband in einem von der Nachrichtenagentur AP zitierten Brief.
Die UEFA arbeitet derzeit daran, mit den europäischen Ligen eine Lösung für das Saisonende zu finden. Champions League und Europa League stecken in der K.o.-Phase fest. Möglicherweise sollen die Wettbewerbe im Juli oder August beendet werden. «Fussball ist absolut nicht das Gleiche ohne Fans als mit Fans», sagte Ceferin im ZDF. «Aber es ist auf jeden Fall besser, Fussball ohne Zuschauer zu spielen und ihn zurück im Fernsehen zu haben, als überhaupt nicht. Das wollen doch die Leute, das bringt positive Energie zu ihnen nach Hause. Und es wird wohl Juli, August. Im September oder Oktober können wir das nicht mehr ausspielen.»
Derweil soll in Belgien der FC Brügge zum Meister proklamiert werden.