Seit Jahren plagen den Diemtigtaler chronische Rückenschmerzen. Zuletzt lief es ihm nicht mehr wie gewünscht. Er verpasste bei den Bergkranzfesten auf der Rigi und dem Brünig jeweils den Kranz.
Er hätte gerne mit einem Spitzenergebnis aufgehört, sagte er in Wilderswil vor den Medien. Nun wird der Kranzgewinn am Heimfest, am Oberländischen Ende Mai in Brienz, sein letzter bleiben.
23 Kranzfestsiege und 110 Kränze
Trotz der jüngsten Enttäuschungen ist Wengers Karriere herausragend. Seinen Karrierehöhepunkt feierte er 2010 in Frauenfeld, als er im Schlussgang des Eidgenössischen in beeindruckender Manier und im Alter von erst 20 Jahren den Schwyzer Martin Grab auf den Rücken legte. Zuvor hatte er am Sonntagmorgen in einem noch heute legendären Kampf sein Vorbild Jörg Abderhalden bezwungen. Wenger gewann an jenen zwei Tagen in Frauenfeld alle acht Kämpfe.
Insgesamt hat er in seiner Karriere 23 Kranzfeste gewonnen und hat 110 Kränze auf dem Konto. Beim Bernisch-Kantonalen ist er mit fünf Siegen Rekordsieger, zuletzt reüssierte er 2021 in Aarberg. Auch die Schlussgangteilnahme am Kilchberg-Schwinget 2021 gehört zu den Highlights, sagt Wenger, auch wenn er den Festsieg dann Samuel Giger, Fabian Staudenmann und Damian Ott überlassen musste.
Vorbild für viele junge Schwinger
Auch wenn eine Wiederholung des Königstitels nicht gelang: Für seine ruhige, besonnene Art wird Kilian Wenger von den Schwingfans geliebt. Viele junge Schwinger haben dank ihm zum Sport gefunden. Das gilt auch für viele Fans, gerade viele weibliche. Wenger war während Jahren einer der beliebtesten Schwinger.
Mit dem Rücktritt von Wenger sind nun alle vier Berner Schwingerkönige der 2010er-Jahre nicht mehr aktiv. Zuvor hatten bereits Matthias Sempach (König 2013), Matthias Glarner (2016) und zuletzt Christian Stucki (2019) ihre Karriere beendet.
(rst/mj)
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