Marlen Reusser...
... zu den Gefühlen nach dem Medaillengewinn:
«Crazy, das ist einfach crazy - es muss noch ein bisschen ankommen bei mir. Ich bin (im Ziel - Red.) davon ausgegangen, dass ich Vierte werde, dann Dritte und nachher durfte ich noch auf Platz 2 wechseln. Es freut mich sehr, aber ich realisiere es noch nicht wirklich. Mir ist aber bewusst, das mir viele Leute so sehr geholfen haben. Dieses Vertrauen rührt mich fast zu Tränen. Da wäre einmal unser Nationaltrainer (Edi Telser - Red.), der auch zum Dreifachsieg im Mountainbike gestern seines dazu beigetragen hat. Genau so wie er sich für die Mountainbikerinnen eingesetzt hat, hat er sich auch für mich oder für uns Strassen-Fahrerinnen eingesetzt. Er hat immer daran geglaubt, dass ich stark bin und so viel für mich gemacht. Aber nicht nur er, auch mein Coach Marcelo Albasini, meine Freunde und meine Familie. Es steckt so viel dahinter. Es freut mich am meisten, dass ich ihnen etwas zurückgeben kann. Das fühlt sich wahnsinnig gut an.»
... zur Unterstützung aus der Schweiz:
«Ich weiss, wie viele in der Schweiz den Wecker gestellt haben und früh aufgestanden sind, um das Rennen zu verfolgen. Ich habe gehofft, dass sie es nicht umsonst machen. Ich habe versucht den Druck gering zu halten. Trotzdem, es ist ein Ego-Trip, den ich hier mache. Es geht immer nur um den Sport und um mich, und so viele helfen mir von ganzem Herzen.»
... über die Materialprobleme:
«Wir haben diverse Probleme gehabt heute. Ich weiss, ein perfektes Rennen gibt es nicht, es gibt immer Probleme. Ein grosses Problem war, das es mir, dadurch dass ich meine Haare im Helm verstaut habe, das Visier in die Augen gedrückt hat. Dadurch war meine Sicht stark beeinträchtigt und deshalb habe ich unterwegs das Visier weggerissen. Auch mein Trikot fühlte sich an wie ein Fallschirm. Ich dachte mir dann: ‹Wenn ich so eine Medaille gewinne, sind die Beine wirklich gut.› Also waren sie das auch.»