«Ein Traum ist wahr geworden. Alle Namen der besten Reiter und Reiterinnen stehen auf dieser Trophäe, und dass nun auch noch meiner dazukommt, ist fantastisch», sagte der 29-Jährige.
Auf Martin Fuchs ist an Grossanlässen Verlass. Er kehrt fast von jedem Championat mit einer Medaille nach Hause: 2021 wurde er Team-Europameister und EM-Zweiter in Riesenbeck, 2019 Europameister in Rotterdam und Hallen-WM-Zweiter in Göteborg oder 2018 WM-Zweiter in Tryon. Hinzu kommen zahlreiche Siege an Grands Prix. Zuletzt vergangenen Dezember mit dem Triumph des mit einer Million Dollar dotierten Grand-Slam-Events in Genf. In der Weltrangliste hat er Steve Guerdat überflügelt und blickt nun von Position 3 aus Richtung Thron.
Wichtigster Titel der Karriere
Der Ausfall von Ausnahmepferd Clooney unmittelbar nach den Olympischen Spielen in Tokio liess die Erfolgsserie des Schweizers nicht abreissen. Mit Leone Jei, The Sinner oder Chaplin verfügt Fuchs über weitere Vierbeiner, die höchstem Niveau genügen. In Leipzig trug ihn nun primär Chaplin zum Erfolg, der am Donnerstag (Sieg in der Eröffnungsprüfung) und am Sonntag (zwei Nullfehlerritte) zum Einsatz kam. Mit The Sinner hatte der aktuell erfolgreichste Schweizer Reiter am Freitag einen kleinen Rückschlag einstecken müssen.
Bei der zuvor letzten Austragung eines Weltcupfinals im Jahr 2019 - der Pandemie fielen zwei Events zum Opfer - war Fuchs bereits Zweiter hinter Guerdat geworden, nun holte der Zürcher einen der wichtigsten Titel seiner Karriere. Vor Fuchs und Guerdat (2015, 2016, 2019) hatten auch schon Beat Mändli (2007) und Markus Fuchs (2001) beim Highlight der Hallensaison, dem zweitwichtigsten Event des Jahres nach dem Grossanlass im Sommer, triumphiert.
Chaplin zeigt ein Kämpferherz
Den Sieg bei der inoffiziellen Hallen-Weltmeisterschaft in Leipzig verdankte der 29-jährige Fuchs zwei Nullfehlerritten am Sonntag. Der Schweizer hatte am Freitag die Führung im Zwischenklassement verloren und war neben der eigenen Top-Leistung auf die Fehler der zwei vor ihm liegenden Konkurrenten angewiesen. Und tatsächlich erwischten Harrie Smolders auf Monaco und insbesondere McLain Ward auf Contagious nicht den besten Tag. Der Niederländer fiel auf Platz 2 zurück, der Amerikaner sogar in den 7. Rang.
«Ich dachte, ich würde wieder Zweiter werden», sagte Fuchs im Platzinterview, denn Ward, der Sieger der Austragung 2017, zeigte seine schlechte Runde mit 9 Strafpunkten als Gesamtführender und letzter Reiter in der Arena. «Ich muss mich primär bei Chaplin bedanken. Ich ritt nicht alle Hindernisse optimal an, aber er bügelte meine kleinen Fehler aus», betonte der Sieger. «Er ist einfach der grösste Kämpfer. Er hat nicht die Fähigkeiten, die Clooney hat, aber am Ende gibt er immer alles.»
Der Titelverteidiger Guerdat, der den Sonntag mit einem Handicap von 13 Strafpunkten im 16. Zwischenrang in Angriff genommen hatte, stiess im Sattel von Victorio auf Platz 11 vor. (sda/lorl)