Es war schon fast wieder wie meist in den Jahren zuvor. Das Duo von Mercedes machte den besten Startplatz unter sich aus, die Konkurrenz geriet deutlich im Hintertreffen.
Bottas entschied das Duell gegen Hamilton um die Winzigkeit von sieben Tausendsteln für sich. Der Kampf um die Spitzenposition war schon nach den ersten Versuchen im Finale mit den besten zehn entschieden. Die letzte schnelle Runde drehten der Finne und der Engländer mit Reifen der mittleren Mischung. Durch die besondere Massnahme sparten sie sich fürs Rennen am Sonntag einen ungebrauchten Satz der weichsten Pneus auf.
Mit den mittelharten Walzen hatte Hamilton im zweiten Teil des Qualifyings die Tagesbestzeit aufgestellt, was den Schluss zulässt, dass der böige Wind das Geschehen auf der Strecke beeinflusst haben könnte. Das Klagen über die äusseren Bedingungen war auf jeden Fall nicht zu überhören.
Bottas rehabilitierte sich mit seiner insgesamt 17. Pole-Position für den missratenen Auftritt vor zwei Wochen im Grand Prix der Emilia Romagna. In Imola hatte es ihm in der Qualifikation nur zu Platz 8 gereicht, im Rennen hatte er für eine heftige Kollision mit dem Briten George Russell im Williams gesorgt und dafür (auch) von Teamchef Toto Wolff kritische Worte zu hören bekommen.
Durch die knappe Niederlage gegen Bottas muss sich Hamilton mit dem nächsten Meilenstein in der Formel 1 noch gedulden. Würde er am Sonntag vor dem Rennen ganz vorne in der Startkolonne stehen, wäre es das 100. Mal gewesen für den siebenfachen Weltmeister.
Auch Max Verstappen vermochte gegen Bottas und Hamilton nichts auszurichten - auch deshalb, weil er auf seiner letzten Runde etwas Vorsicht walten lassen musste. Die beim Versuch zuvor gefahrene Zeit, mit der er den Wert von Bottas unterboten hatte, war wegen unerlaubtem Verlassen der Strecke annulliert worden.
Verstappen, der sich im Red Bull in den ersten zwei Grands Prix der Saison aufgemacht hatte, die Hierarchie auf den Kopf zu stellen, musste sich um fast vier Zehntel geschlagen geben. Der Niederländer, der über mangelhafte Bodenhaftung klagte, wird mit seinem Teamkameraden Sergio Perez die zweite Startreihe bilden. Verstappen und dem Mexikaner bleibt die Hoffnung, dass das blaue Auto über die Distanz eher mit den Mercedes mitzuhalten vermag als über eine einzelne Runde.
Die Fahrer des Teams Alfa Romeo schieden nach der zweiten Tranche des Qualifyings aus. Der Italiener Antonio Giovinazzi startet von Platz 12, der Finne Kimi Räikkönen von Platz 15. Vorab Giovinazzi hat sich damit die Grundlage für das erste zählbare Ergebnis in dieser Saison geschaffen.
Portimão. Grand Prix von Portugal. Startaufstellung: 1 Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:18,348 (213,799 km/h). 2 Lewis Hamilton (GBR), Mercedes, 0,007 zurück. 3 Max Verstappen (NED), Red Bull-Honda, 0,398. 4 Sergio Perez (MEX), Red Bull-Honda, 0,542. 5 Carlos Sainz (ESP), Ferrari, 0,691. 6 Esteban Ocon (FRA), Alpine-Renault, 0,694. 7 Lando Norris (GBR), McLaren-Mercedes, 0,768. 8 Charles Leclerc (MON), Ferrari, 0,958. 9 Pierre Gasly (FRA), AlphaTauri-Honda, 1,127. 10 Sebastian Vettel (GER), Aston Martin-Mercedes, 1,311. - Nach dem zweiten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 11 George Russell (GBR), Williams-Mercedes. 12 Antonio Giovinazzi (ITA), Alfa Romeo-Ferrari. 13 Fernando Alonso (ESP), Alpine-Renault. 14 Yuki Tsunoda (JPN), AlphaTauri-Honda. 15 Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Ferrari. - Nach dem ersten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 16 Daniel Ricciardo (AUS), McLaren-Mercedes. 17 Lance Stroll (CAN), Aston Martin-Mercedes. 18 Nicholas Latifi (CAN), Williams-Mercedes. 19 Mick Schumacher (GER), Haas-Ferrari. 20 Nikita Masepin (RUS), Haas-Ferrari. - 20 Fahrer im Qualifying. - Tagesbestzeit: Hamilton im zweiten Teil mit 1:17,968 (214,841 km/h).