Lüthis 6. Rang im Qualifying kam überraschend, standen doch die Zeichen nach einem heftigen Sturz am Freitag und dem enttäuschenden 27. Platz im Training am Samstagmorgen gar nicht günstig.
Jedoch in den wenigen Stunden bis zum Qualifying wurde die Kalex komplett umgebaut. Der Berner und seine Techniker-Crew hatten nicht mehr viel zu verlieren, schlechter konnte es schliesslich kaum mehr kommen.
Lüthi: «Ein wunderbares Abschiedsgeschenk»
«Das Motorrad fühlte sich so gut an wie nie in dieser Saison. Es ist ein wunderbares Abschiedsgeschenk des Teams», sagte Lüthi mit breitem Lachen. Und fügte halb scherzend, halb wehmütig an: «Ich hätte dieses Geschenk gerne auch etwas früher im Jahr angenommen.»
Der Exploit eröffnet Lüthi auch für das Rennen (Start 12.20 Uhr) ungeahnte Perspektiven. Bei der Schlussvorstellung seiner fast zwei Jahrzehnte dauernden GP-Karriere liegt für den 35-Jährigen unerwartet gar das beste Saisonresultat in Griffweite. Einzig im August in Spielberg gelang Lüthi heuer der Vorstoss in die Top 10. Aber auch in Österreich kam er nicht über Rang 9 hinaus.
Auch Rossi stärker als zuletzt
In der Königsklasse blieb die erste Startreihe Ducati vorbehalten. Die Pole-Position sicherte sich für einmal nicht Francesco Bagnaia. Der WM-Zweite aus Italien, zuletzt fünfmal in Serie im Qualifying der Schnellste, musste sich um 0,064 Sekunden dem spanischen Rookie Jorge Martin geschlagen geben. Startposition 3 ging an den Australier Jack Miller.
Valentino Rossi nimmt seinen 432. und letzten Grand Prix (Start 14.00 Uhr) von zehnter Stelle in Angriff. Zuletzt war die Ausgangslage für den 42-jährigen Italiener Ende August in Silverstone besser gewesen.