Sechs von 19 Saisonrennen sind inzwischen absolviert und noch immer warten zwei Fahrer in der MotoGP-Klasse auf ihre ersten WM-Punkte: der Belgier Xavier Simeon und Tom Lüthi.
Schon beim angekündigten Wechsel in die MotoGP-Klasse war klar, dass der 31-jährige Emmentaler nicht würde vorne mitmischen können. Lüthi gab sich selbst einige Rennen Zeit, um sich an seine Honda zu gewöhnen und seinen Fahrstil an die stärkeren Maschinen anzupassen. Er wusste aber auch, dass seine Schonfrist nicht allzu lange dauern würde. «Inzwischen spüre ich den Druck von aussen und auch ich mache mir mehr Druck», gab Lüthi nach seinem Ausfall beim Grand Prix von Italien in Mugello gegenüber der Nachrichtenagentur sda zu, «mehr möchte ich dazu im Moment aber nicht sagen.»
Lüthi will das verpatzte Wochenende in der Toskana abhaken und vorwärts schauen - auf den Grand Prix von Katalonien in zwei Wochen. Die Strecke in Montmeló liegt Lüthi zwar, doch wäre er noch zuversichtlicher, wenn die geplanten Tests Mitte Mai auf dieser Strecke hätten stattfinden können. Stattdessen wurden die Testfahrten wegen des Streits zwischen Teambesitzer Marc Van der Straten und dem entlassenen Teamchef Michael Bartholémy abgesagt. «Die Tests in Barcelona wären für mich gut gewesen», trauert Lüthi den verpassten Kilometern in Montmeló nach.
Die Querelen innerhalb seines Teams Marc VDS machen die Sache für den Schweizer, der nur einen Einjahresvertrag erhielt, nicht leichter. Während sein Teamkollege Franco Morbidelli nach neusten Gerüchten als einer der Kandidaten neben Marc Marquez bei Honda gehandelt wird, gehört Lüthi nicht zu den begehrtesten Fahrern im Paddock. Die Plätze in den wenigen MotoGP-Teams sind entweder bereits besetzt oder füllen sich stetig - bis im Juli sollte das gesamte Fahrerfeld für 2019 bereits bekannt sein. Lüthis Chancen auf einen der begehrten Plätze schwinden, je länger er ohne WM-Punkte bleibt. Der Emmentaler dürfte damit wohl bereits im nächsten Jahr wieder in die Moto2-Klasse zurückkehren.