Hamilton setzte sich im viertletzten Rennen der Saison dank einem starken Reifen-Management vor Sebastian Vettel im Ferrari und seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas durch. Der Finne, der in der WM-Wertung nun 74 Punkte hinter Hamilton liegt, sorgte mit seinem Podestplatz dafür, dass die Titelentscheidung um mindestens eine Woche vertagt wird.
In Austin reicht Platz 8
Bereits am kommenden Wochenende bietet sich Titelverteidiger Hamilton - dann aus eigener Kraft - die nächste Gelegenheit, seinen sechsten WM-Titel in der Formel 1 klar zu machen. Dafür genügt dem Briten im Grand Prix der USA in Austin ein 8. Rang. Sollte Bottas nicht gewinnen, steht Hamilton vor den ausstehenden beiden Rennen in Brasilien und Abu Dhabi ohnehin als Weltmeister fest.
Bei den letzten sieben Austragungen des Grand Prix auf dem Circuit of the Americas ging Hamilton fünfmal als Sieger hervor. Bottas hingegen schaffte es in Austin noch nie aufs Podest.
Hamilton war es in Mexiko City gelungen, die beiden vor ihm gestarteten Ferraris hinter sich zu lassen. Dabei begann das Rennen für den Überflieger der Szene im Autodromo Hermanos Rodriguez denkbar schlecht. Beim Start fiel Hamilton nach einem Rencontre mit Max Verstappen vom 3. in den 5. Rang zurück. Der Brite liess sich davon aber nicht beirren und startete eine beeindruckende Aufholjagd. Obschon bei Hamilton zwischenzeitlich Zweifel aufkamen, die falsche Reifenstrategie gewählt zu haben, fuhr er letztlich einen souveränen Sieg ein. Es war sein zweiter in Mexiko City nach 2016.
Vettel, Bottas und der von der Pole-Position gestartete Charles Leclerc im zweiten Ferrari blieb das Nachsehen. Der junge Monegasse, der als einziger des Quartetts zwei Boxenstopps eingelegt hatte, musste sich mit Platz 4 begnügen.
Kein Sieg-Triple für Verstappen
Zu den Geschlagenen gehörte auch Max Verstappen im Red Bull, der nach seinen Siegen 2017 und 2018 in Mexiko City den Sieg-Hattrick angestrebt hatte. Der junge Niederländer erlebte jedoch ein Wochenende zum Vergessen. Seine am Samstag erkämpfte Pole-Position musste er abtreten, weil er in seiner letzten schnellsten Runde nicht verlangsamt hatte, als die Gelben Flaggen nach einem Unfall von Bottas geschwenkt wurde. Verstappen fand sich nach einer Strafe der Stewards auf Startplatz 4 wieder.
Im Rennen biss sich der temperamentvolle Niederländer die Zähne an den beiden Mercedes-Fahrern aus. Nach dem Zwischenfall mit Hamilton kurz nach dem Start holte sich Verstappen beim Überholen von Bottas schliesslich auch noch einen platten Reifen. Das Rennen beendete er hinter seinem Teamkollegen Alexander Albon als Sechster.
Alfa Romeo erneut ohne Punkte
Für das Hinwiler Team Alfa Romeo gab es im dritten Rennen in Folge keine WM-Punkte. Kimi Räikkönen musste nach 59 von 71 Runden wegen eines überhitzten Motors aufgeben, Antonio Giovinazzi verpasste die Top 10 als 14. letztlich deutlich. Der von Startplatz 15 losgefahrene Italiener, der für 2020 noch immer ohne Vertrag ist, musste seine Hoffnungen auf einen Punktezuwachs nach einem missglückten ersten Boxenstopp bereits früh begraben. Giovinazzi wollte schon weiterfahren, als sein rechtes Hinterrad noch nicht wieder montiert war. Räikkönen wartet weiter auf seinen ersten WM-Punkt seit der Sommerpause im August.
Weil auch der für Frankreich startende Genfer Romain Grosjean (15.) und sein Teamkollege Kevin Magnussen (17.) nicht punkteten, bleibt Alfa Romeo in der Teamwertung auf Rang 8 mit sieben Punkten Vorsprung auf Haas.
Mexiko-City. Grand Prix von Mexiko (71 Runden à 4,304 km/305,354 km): 1. Lewis Hamilton (GBR), Mercedes, 1:36:48,904 (189,239 km/h). 2. Sebastian Vettel (GER), Ferrari, 1,766 zurück. 3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 3,553. 4. Charles Leclerc (MON), Ferrari, 6,368. 5. Alexander Albon (THA), Red Bull-Honda, 21,399. 6. Max Verstappen (NED), Red Bull-Honda, 68,807. 7. Sergio Perez (MEX), Racing Point-Mercedes, 73,819. 8. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, 74,924. 9. eine Runde zurück: Daniil Kwjat (RUS), Toro Rosso-Honda. 10. Pierre Gasly (FRA), Toro Rosso-Honda. 11. Nico Hülkenberg (GER), Renault. 12. Lance Stroll (CAN), Racing Point-Mercedes. 13. Carlos Sainz (ESP), McLaren-Renault. 14. Antonio Giovinazzi (ITA), Alfa Romeo-Ferrari. 15. zwei Runden zurück: Kevin Magnussen (DEN), Haas-Ferrari. 16. George Russell (GBR), Williams-Mercedes. 17. Romain Grosjean (FRA/SUI), Haas-Ferrari. 18. Robert Kubica (POL), Williams-Mercedes. - 20 Fahrer gestartet, 18 klassiert und am Ziel. - Schnellste Runde: Leclerc (53.) mit 1:19,232 (263,212 km/h).
WM-Stand (18/21). Fahrer: 1. Hamilton 363 (5)*. 2. Bottas 289 (2)*. 3. Leclerc 236 (3)*. 4. Vettel 230 (2)*. 5. Verstappen 220 (3)*. 6. Gasly 76 (2)*. 7. Sainz 76. 8. Albon 74. 9. Perez 43. 10 Ricciardo 38. 11. Kwjat 36. 12. Norris 35. 13. Hülkenberg 34. 14. Räikkönen 31. 15. Stroll 21. 16. Magnussen 20. 17. Grosjean 8. 18. Giovinazzi 4. 19. Kubica 1. 20. Russell 0. - Teams: 1. Mercedes 652 (Weltmeister/7)*. 2. Ferrari 466 (5)*. 3. Red Bull-Honda 341 (5)*. 4. McLaren-Renault 111. 5. Renault 72. 6. Toro Rosso-Honda 65. 7. Racing Point-Mercedes 64. 8. Alfa Romeo-Ferrari 35. 9. Haas-Ferrari 28. 10. Williams-Mercedes 1. - * 1 Zusatzpunkt für schnellste Runde im Rennen.
Nächstes Rennen: Grand Prix der USA in Austin, Texas, am 3. November.