So hatte sich das Lüthi nach den starken Tests in Jerez eindeutig nicht vorgestellt. Während es um die Pole-Position eine Hundertstel-Entscheidung gab, war der 33-jährige Emmentaler auf seiner Kalex mit über 1,1 Sekunden Rückstand auf den Amerikaner Joe Roberts der langsamste im Q2. Ganz aus heiterem Himmel kam der Rückschlag nicht: Auf dem Circuit in Losail hatte sich ein schwieriges Wochenende abgezeichnet. Lüthi war in der zweiten Trainingssession am Freitag zweimal gestürzt und hatte auch im dritten Training am Samstagmorgen viel Zeit verloren.
Auch im Qualifying, das wegen der Absage der MotoGP-Rennen zur besten Sendezeit unter Scheinwerferlicht stattfand, kam der WM-Dritte der letzten Saison überhaupt nicht auf Touren. Er klassierte sich noch über eine halbe Sekunde und fünf Plätze hinter Teamkollege Marcel Schrötter. So wird es fast unmöglich, den 2. Platz zu wiederholen, den Lüthi letzte Saison zum Saisonauftakt in Katar geholt hatte.
Ob die wegen der Stürze verpasste Zeit, um das Motorrad auf die Bedingungen in der Dunkelheit einzustellen, am Ende für den Rückstand verantwortlich war, konnte Lüthi nicht sagen. «Fakt ist, dass wir viel zu langsam waren, obwohl ich absolut am Limit fuhr», erklärte er im Fernsehen SRF. «Das war alles andere als cool und ist eine kleine Katastrophe zum Saisonbeginn.» Körperlich sei aber alles in Ordnung.
Der 22-jährige Kalifornier Joe Roberts, der in der letzten Saison nur vier WM-Punkte geholt hatte, egalisierte die Bestzeit des Italieners Luca Marini, dank der besseren zweiten Zeit sicherte er sich erstmals die Pole-Position.
Gar nicht erst im zweiten Teil der Qualifikation dabei war der zweite Schweizer Jesko Raffin. Der Zürcher startet auf seiner NTS von Position 22. Schlecht für ihn: Er blieb deutlich hinter seinem Teamkollegen Bo Bendsneyder, der als starker Fünfter startet.
Dupasquier beim WM-Debüt Drittletzter
Nicht besser lief es WM-Neuling Jason Dupasquier in der Moto3. Der 18-jährige Freiburger startet unter 31 Fahrern von Platz 29. Er verlor bereits im Q1 fast zwei Sekunden auf den Japaner Tatsuki Suzuki, der danach auch die Pole holte.
Das Rennen der MotoGP musste auf dem Circuit von Losail bereits Anfang Woche gestrichen werden, da die Einreisebestimmungen für Katar wegen der Angst vor dem Coronavirus verschärft wurden und so nicht alle beteiligten Fahrer und Teammitglieder hätten einreisen können. Die Teams der beiden unteren Klassen weilten bereits für Testfahrten im Land.