Der enttäuschende 10. Platz beim Saisonstart Anfang März in Katar scheint für Tom Lüthi nicht nur ein Betriebsunfall gewesen zu sein. Auf dem Circuit in Jerez, wo er im Februar die Tests dominiert und auch am Mittwoch beim einzigen Test vor dem Neustart nach der Corona-Pause einen starken Eindruck hinterlassen hatte, kam er am Rennwochenende mit einem Mal nicht mehr vom Fleck: Sturz im ersten Training am Freitag, nur Startplatz 19 am Samstag und ein erneuter Sturz im Rennen am Sonntag.
In diesem konnte es für den 33-jährigen Emmentaler, der eigentlich um den WM-Titel kämpfen will, ähnlich wie in Katar nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Das klappte zunächst einigermassen. Lüthi machte in den ersten paar Runden einige Ränge gut und stiess zwischenzeitlich bis auf den 9. Platz vor. In der zweitletzten Runde rutschte Lüthi aber mitten in einer Gruppe, die um die Ränge 8 bis 11 kämpfte, von der Piste. «Ich war einfach über dem Limit, und als dann der Reifen abgebaut hat, habe ich die Kontrolle über das Vorderrad verloren», erklärte der 125er-Weltmeister von 2005.
Wie bereits in den Training, im Qualifying und im Warm-up fanden Lüthi und seine Techniker die richtige Abstimmung bei hohen Temperaturen im südspanischen Sommer nicht. Das muss ihnen umso mehr zu denken geben, als bereits in einer Woche in Jerez der dritte Lauf des Jahres ansteht. Da auch sein deutscher Teamkollege Marcel Schrötter ausschied, gab es für das IntactGP-Team einen kompletten Nuller. «Nichtsdestotrotz werden wir hart weiterarbeiten und die freien Tage nutzen, um einen soliden Plan für das nächste Wochenende zu erarbeiten», machte der Schweizer auf Durchhalteparolen.
Überhaupt nicht konkurrenzfähig ist derzeit NTS-Fahrer Jesko Raffin. Der 24-jährige Zürcher war weit von den angestrebten Punkten entfernt und beendete das Rennen mit grossem Rückstand im 21. Rang. Er verlor über eine Minute auf den Sieger Luca Marini und liess nur einen Fahrer hinter sich, der ins Ziel kam. Der Italiener Marini, der Halbbruder von MotoGP-Superstar Valentino Rossi, setzte sich vor dem Japaner Tetsuta Nagashima durch, dem Sieger des Saisonauftakts in Katar.
Keine Punkte, aber Fortschritte für Dupasquier
Jason Dupasquier verpasste mit dem 21. Platz auch beim zweiten WM-Lauf in der Moto3 die Punkteränge klar. Der 18-jährige Freiburger verbesserte sich in seiner Rookie-Saison im Vergleich zum WM-Auftakt Anfang März in Katar immerhin um vier Positionen.
Der Sieger in einem heiss umkämpften Rennen hiess gleich wie in Katar: Der Spanier Albert Arenas, wie Dupasquier auf einer KTM, setzte sich nach einem Angriff in der letzten Kurve vor dem Japaner Ai Ogura auf Honda durch.