Bei den infizierten Personen handle es sich um Mitarbeiter eines Hotels, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah am Donnerstagabend mit.
Israel riegelte zudem nach eigenen Angaben in Absprache mit der Palästinenserbehörde die Stadt Bethlehem komplett ab. Es ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums nicht möglich, die Stadt zu verlassen oder zu betreten.
Für einen Monat bleiben nun alle Bildungseinrichtungen im Westjordanland geschlossen, ausserdem alle Nationalparks und alle «touristischen und religiösen Bereiche», wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Alle Hotelübernachtungen für Touristen würden storniert. Jegliche Art von Zusammenkünften, Feiern und Demonstrationen seien untersagt.
Am Freitag waren die Moscheen im Westjordanland allerdings wie üblich für das für Muslime wichtige Freitagsgebet geöffnet. Ab Donnerstagnachmittag war bereits die weltberühmte Geburtskirche in Bethlehem zu. Die Kirche steht an dem Ort, an dem nach christlicher Überlieferung Jesus Christus geboren wurde. Im Westjordanland leben rund 2,9 Millionen Palästinenser.
Erster Fall im Vatikan
Im Vatikan in Rom gibt es derweil einen ersten Coronavirus-Fall. Wie Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mitteilte, stellte der ambulante Dienst des Kirchenstaates deshalb am Morgen seine Arbeit teilweise ein. Nachdem es am Vortag bei einem Patienten in der Ambulanz des Vatikans einen positiven Coronavirus-Befund gegeben habe, müssten Desinfektionsmassnahmen ergriffen werden. Die Notaufnahme bleibe jedoch weiter offen, ergänzte Bruni. Der Vatikanstaat liegt in der italienischen Hauptstadt. Er verfügt über eigene Gesundheitsdienste.
Italien ist das Land in Europa, das am stärksten von der Infektionswelle durch den Erreger Sars-CoV-2 betroffen ist. Dort gab es schon mehr als 3800 Infektionen. Papst Franziskus war zuletzt an einer Erkältung erkrankt, wie er selbst sagte. Er sagte Teile seines Programms ab. Er befindet sich nach Vatikanangaben vom Donnerstag aber auf dem Weg der Besserung.
Mehr Ansteckungen in China
Nach einem kurzzeitigen Rückgang der Neuansteckungen in China stieg unterdessen die Zahl der neu mit dem Coronavirus infizierten Menschen in der Volksrepublik wieder an. Die Gesundheitsbehörden in Peking vermeldeten am Freitag 143 neu bestätigte Infektionen.
Nach 139 neuen Fällen am Donnerstag stieg damit die Zahl der Neuinfektionen bereits den zweiten Tag in Folge. China vermeldete zudem 30 weitere Todesfälle. Damit wurden in der Volksrepublik mittlerweile mehr als 80'500 Infektionen und 3042 Tote verzeichnet.
In China, dem Ausgangspunkt der Epidemie, nimmt inzwischen auch die Zahl der Erkrankten zu, die sich im Ausland mit dem Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19 angesteckt haben. Allein am Freitag kamen 16 neue Fälle hinzu, wie die Behörden mitteilten. Insgesamt wurden in China demnach 36 Infektionen im Ausland verzeichnet.
Am Freitag meldete auch das südasiatische Bhutan einen ersten Coronavirus-Fall. In dem kleinen Land am Rande des Himalayas, das sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Touristenziel entwickelt hat, wurde ein US-Tourist positiv auf das Virus getestet, wie Regierungschef Lotay Tshering mitteilte.
Bhutans Regierung ordnete ein sofortiges Einreiseverbot für ausländische Touristen an, das zunächst zwei Wochen gelten soll. In drei Regionen, darunter auch die Hauptstadt Thimphu, wurden die Schulen für zwei Wochen geschlossen.