Lüthi darf sich berechtigte Hoffnungen auf ein angenehmes Karrierenende machen. Zumindest zeigt die Formkurve in diesem Spätsommer aufwärts. Unterbrochen durch einen Sturz vor einer Woche in Aragonien zeigte der 34-jährige Kalex-Fahrer in den letzten vier Rennen mit den Plätzen 9 (Österreich) und zweimal 11 (Silverstone, Misano) seine drei besten Rennen.
Von Position 14 aus gestartet, arbeitete sich Lüthi an der Adriaküste bis zur Rennhälfte auf den 10. Platz nach vorne. In der 20. von 25 Runden verlor er allerdings wieder einen Rang. Der Emmentaler hatte für das fünftletzte WM-Rennen seiner Karriere auf Regen gehofft, denn am Freitag war der Routinier auf nasser Strecke der Schnellste gewesen. Die Wolken hingen dann zwar tief über der Adriaküste, ausser ein paar wenigen Tropfen blieb es jedoch trocken.
Mehr oder weniger zufrieden
Dennoch meinte er gegenüber SRF: «Ich bin mehr oder weniger zufrieden.» Der Speed sei schon viel besser gewesen als in Aragonien, wo er bei seinem Sturz ausserhalb der WM-Punkte lag. «Ich habe mich wohler gefühlt und konnte mehr pushen.» Das lässt hoffen für die restlichen Saisonrennen, zumal der Motorrad-Tross in einem Monat noch einmal nach Misano zurückkehrt.
Dazwischen steht noch eine Reise nach Texas im Programm. «Das Ziel ist sicher, dass wir den Aufwärtstrend zum Ende der Saison weiterführen können», hofft Lüthi. An den Circuit of the Americas in Austin hat er gute Erinnerungen. Im April 2019 feierte er hier seinen 17. - und aller Wahrscheinlichkeit nach letzten - GP-Sieg.
Fernandez erhöht Druck
An der Spitze zeigte sich das gleiche Bild wie vor einer Woche in Aragonien. Das spanische Supertalent Raul Fernandez, das sich vor zweieinhalb Wochen den rechten Mittelhandknochen gebrochen hatte, setzte sich vor seinem Kalex-Teamkollegen Remy Gardner durch. Der Australier bleibt vier Rennen vor Schluss mit jetzt noch 34 Punkten Vorsprung (271:237) auf Fernandez in der klar besten Position im Kampf um den WM-Titel.