Noch sind die Fussstapfen Martina Kochers zu gross, doch im ersten Winter ohne die dreifache WM-Medaillengewinnerin und vierfache Olympiateilnehmerin überzeugte Maag mit ihren ersten Top-Ten-Platzierungen.
Sie sieht im Rücktritt Kochers keinen Nachteil. «Ich hatte zwar kein internes Zugpferd mehr, dafür konnte ich meinen Weg gehen und für mich schauen», sagte Maag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor dem Saisonstart am Wochenende in Innsbruck-Igls. «Ich hätte nie gedacht, dass es so gut läuft.»
Der Lohn ist erstmals der Aufstieg in die Top 12, die direkt für den Weltcup qualifiziert sind. Ihre Anhaltspunkte hat Maag im deutschen Team, in das sie wie früher Kocher eingebettet ist und von dem sie auch den Schlitten erhalten hat. «Ich trainiere in Oberhof mit Julia Taubitz (letztes Jahr Zweite im Gesamt-Weltcup), sie ist mein neues Zugpferd.» Die Zusammenarbeit wurde in diesem Sommer noch intensiviert. «Ich reiste mindestens einmal im Monat nach Deutschland. Das war auch eine Forderung von ihnen. Sie geben den Schlitten nicht umsonst, sie setzen auch Ziele», erklärt die kaufmännische Angestellte lachend.
Mit den Zielen ist das aber so eine Sache. Als sie vor zwei Jahren die Olympia-Qualifikation für Pyeongchang anstrebte, lief es überhaupt nicht. Deshalb ist Maag nun vorsichtig. «Ich will mich weiter nach vorne arbeiten und regelmässig in die Top 12 fahren.» Sie erinnert daran, dass die meisten Spitzenfahrerinnen gegen 30-jährig seien. «Wir müssen mit kleinen Schritten vorwärts gehen, mir fehlt noch die Erfahrung. Ich nehme es wie es kommt und mache mir nicht zu viel Druck.»
Die Höhepunkte der kommenden Saison sind die Weltmeisterschaften Mitte Februar auf der Olympiabahn von 2014 in Sotschi und die Europameisterschaften Mitte Januar in Lillehammer. In Sotschi belegte Maag letzten Winter im Sprint den 9. Platz, an der EM in Oberhof wurde sie Achte.