Derzeit ist Nico Rosberg in der Formel 1 von niemandem zu stoppen.Der 30-jährige Deutsche gewann in Schanghai in überlegener Manier vor seinem Landsmann Sebastian Vettel (Ferrari) und dem Russen Daniil Kwjat, der im Red Bull-Renault den zweiten Podestplatz seiner Karriere nach jenem im Juli 2015 in Ungarn (Platz 2) herausfuhr. Bereits bei Rennhälfte hatte Rosberg im Mercedes einen Vorsprung von mehr als 20 Sekunden herausgefahren, am Ende lag er 37 Sekunden vor Vettel.
Für Rosberg, der vor vier Jahren an gleicher Stätte seinen ersten von nunmehr 17 Grands Prix gewonnen hat, ist es saisonübergreifend der sechste Sieg in Folge. Eine längere Siegesserie gelang in der Geschichte der Formel 1 einzig Vettel (9) sowie Alberto Ascari und Michael Schumacher (je 7). Der Triumph in China ist für Rosberg statistisch gesehen ein sehr gutes Omen: Jeder Fahrer, der bislang die ersten drei Rennen eines WM-Jahres gewann, wurde später auch Weltmeister.
In der WM-Wertung baute der Deutsch-Finne die Führung um 19 auf 36 Zähler aus. WM-Zweiter ist nach wie vor sein Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton. Der dreimalige Weltmeister, der aufgrund eines Motorenproblems im Qualifying als Letzter starten musste, kämpfte sich im Rennen bis auf Platz 7 nach vorne. Die Aufholjagd Hamiltons war schon kurz nach dem Start jäh gestoppt worden, da der Engländer mit dem Sauber-Ferrari mit Felipe Nasr am Steuer touchierte. Hamilton musste dergestalt schon nach der ersten Runde die Boxen ansteuern und einen neuen Frontflügel anbringen lassen. Doch auch danach lief es für ihn nicht nach Wunsch, das Auto war am Unterboden zu sehr beschädigt, um noch weiter nach vorne kommen zu können.
Der Grand Prix in Schanghai verlief insbesondere während der ersten Rennhälfte spektakulär. Beim Start vermochte Rosberg seine Führung nicht zu verteidigen, der am Ende viertplatzierte Australier Daniel Ricciardo im Red Bull-Renault schob sich vorbei. Hinter Rosberg und Ricciardo kam es in der ersten Kurve zu einer Kollision zwischen den beiden Ferrari-Fahrern. Vettel wurde von Kwjat überrascht und fuhr bei seinem Ausweichmanöver ausgerechnet ins Auto seines Teamkollegen Kimi Räikkönen. Vettel verbarg seinen Ärger über Kwjat danach nicht, schimpfte am Teamfunk und hielt dem Russen später vor der Siegerehrung eine Standpauke.
Das Team Sauber ging derweil auch in Schanghai leer aus. Für den Schweden Marcus Ericsson resultierte der 16. Schlussrang, der Brasilianer Felipe Nasr erreichte nur Platz 20. Der für Frankreich fahrende Genfer Romain Grosjean konnte an seinem 30. Geburtstag nicht an seine Top-6-Klassierungen aus den ersten beiden Saisonrennen anschliessen und klassierte sich im Haas-Ferrari im 19. Rang.
Schanghai. Grand Prix von China (56 Runden à 5,451 km/305,066 km): 1. Nico Rosberg (GER), Mercedes, 1:38:53,891 (185,079 km/h). 2. Sebastian Vettel (GER), Ferrari, 37,776 Sekunden zurück. 3. Daniil Kwjat (RUS), Red Bull-Renault, 45,936. 4. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull-Renault, 52,688. 5. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 65,872. 6. Felipe Massa (BRA), Williams-Mercedes, 75,511. 7. Lewis Hamilton (GBR), Mercedes, 78,230. 8. Max Verstappen (NED), Toro Rosso-Ferrari, 79,268. 9. Carlos Sainz (ESP), Toro Rosso-Ferrari, 84,127. 10. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Mercedes, 86,192. 11. Sergio Perez (MEX), Force India-Mercedes, 94,283. 12. Fernando Alonso (ESP), McLaren-Honda, 97,253. 13. Jenson Button (GBR), McLaren-Honda, 101,990. 14. eine Runde zurück: Esteban Gutierrez (MEX), Haas-Ferrari. 15. Nico Hülkenberg (GER), Force India-Mercedes. 16. Marcus Ericsson (SWE), Sauber-Ferrari. 17. Kevin Magnussen (DEN), Renault. 18. Pascal Wehrlein (GER), Manor-Mercedes. 19. Romain Grosjean (FRA/SUI), Haas-Ferrari. 20. Felipe Nasr (BRA), Sauber-Ferrari. 21. Rio Haryanto (INA), Manor-Mercedes. 22. Jolyon Palmer (GBR), Renault. - 22 Fahrer gestartet und klassiert.
WM-Stand (3/21). Fahrer: 1. Rosberg 75. 2. Hamilton 39. 3. Ricciardo 36. 4. Vettel 33. 5. Räikkönen 28. 6. Massa 22. 7. Kwjat 21. 8. Grosjean 18. 9. Verstappen 13. 10. Bottas 7. 11. Hülkenberg 6. 12. Sainz 4. 13. Vandoorne 1. - Teams: 1. Mercedes 114. 2. Ferrari 61. 3. Red Bull-Renault 57. 4. Williams-Mercedes 29. 5. Haas-Ferrari 18. 6. Toro Rosso-Ferrari 17. 7. Force India-Mercedes 6. 8. McLaren-Honda 1.