Schon fast traditionsgemäss wurde Weltklasse Zürich am Tag vor dem Stadion-Meeting im Zürcher Hauptbahnhof eröffnet. Bei feucht-heissen Bedingungen, dröhnenden Bass-Klängen und einer gut gefüllten Bahnhofhalle stimmten die besten Stabhochspringerinnen der Welt das Publikum an den TV-Geräten und vor Ort auf den Diamond-League-Final vom Donnerstag im Letzigrund ein.
Obenaus schwang eine, die erstmals in den Genuss der speziellen Atmosphäre am Hauptbahnhof kam: Anschelika Sidorowa. Die 28-Jährige aus Moskau legte einen nahezu perfekten Wettkampf hin und übersprang die ersten vier Höhen im ersten Versuch. Die 4,87 m reichten zum Sieg vor Katie Nagotte aus den USA und Alysha Newman, die kanadischen Landesrekord sprang (beide 4,82).
Büchler nähert sich der WM-Limite
Eine gute Leistung zeigte auch Nicole Büchler, die sich mit 4,52 m bis auf vier Zentimeter der WM-Limite näherte. Die 35-jährige Bielerin übersprang 4,37 und 4,52 im ersten Versuch, ehe sie auf 4,62 dreimal klar scheiterte. «Es hätte fast nicht besser laufen können», sagte Büchler. Noch nie in dieser Saison sei sie auf einer solchen Höhe in den Wettkampf eingestiegen - und erstmals sei sie bei jedem Versuch abgesprungen.
Den nächsten Anlauf, die WM-Limite zu schaffen, unternimmt Büchler am Sonntag in Bellinzona. Sie sei ohne Erwartungen in die Saison gestartet, «doch jetzt, wo die WM immer näher kommt, würde es mich schon ‹wurmen›, nicht dabei zu sein». Noch haben nicht 32 startberechtigte Athletinnen die Limite geschafft, weshalb einige auch ohne überquerte 4,56 ins WM-Feld nachrücken werden. Mit 4,52 m hat Büchler gute Karten. «Ich bin zuversichtlich, dass es reicht.»
Eine Enttäuschung setzte es für Angelica Moser ab. Die U23-Europameisterin blieb ebenso wie die Neuseeländerin Eliza McCartney ohne gültigen Versuch. «Ich habe keine Ahnung, was schlecht gelaufen ist», sagte die Schweizer Meisterin. Die WM-Teilnahme hat Moser auf sicher.