Das Ungemach für die beiden Schweizer Medaillenanwärter im Ariake Urban Sports Park schlug nach einem 6. Rang im ersten Lauf von David Graf mit voller Härte zu. Ein Sturz und eine Panne zerstörten die Hoffnungen auf Edelmetall im Schweizer Team früh.
Claessens stand kurz nach dem Start des ersten von drei Läufen sogleich mit dem Rücken zur Wand. Während einem Sprung touchierte die 20-jährige Romande ihre amerikanische Konkurrentin Alise Willoughby, worauf beide zu Fall kamen. Das grosse Handicap konnte die Europameisterin trotz Rang 2 im letzten Lauf nicht mehr kompensieren. Grafs Chancen auf den Finaleinzug lösten sich im zweiten Renneinsatz in Luft auf, als der 31-jährige Routinier nach der ersten Kurve einen platten Reifen zu beklagen hatte.
Nationaltrainer Hervé Krebs sprach von einem «frustrierenden Tag». Frei von Schuld waren seine Athleten an ihrem Schicksal aber nicht. Beide sorgten mit nicht perfekten Starts jeweils dafür, dass sie sich in ungünstiger Lage im Feld wiederfanden. «Nach dem Sturz gestern im Warm-up zögerte ich etwas am Start, das letzte Quäntchen Selbstvertrauen hat gefehlt», sagte Graf.
Während Claessens in drei Jahren in Paris ihre nächste Chance erhalten wird und spätestens dann von der Erfahrung von Tokio profitieren dürfte, endete für Graf auch die zweite Olympia-Teilnahme bitter. Nach den Weltmeisterschaften im August wird der Winterthurer seine Karriere beenden und als Nationaltrainer arbeiten.
Brutaler Sturz von Fields
Auch anderen Medaillenanwärtern lief es nicht nach Wunsch. Die Weltmeister Twan van Gendt und Willoughby scheiterten ebenfalls im Halbfinal. Übel erwischte es Connor Fields, den Olympiasieger von 2016. Der Amerikaner touchierte bei einem Sprung das Hinterrad eines Konkurrenten und wurde von einem Fahrer aus dem nachfolgenden Feld überfahren. Der 28-Jährige musste mit der Bahre abtransportiert werden. Gold sicherten sich die Britin Bethany Shriever und der Niederländer Niek Kimmann.