Henri Laaksonen (ATP 110) verpasste den zweiten Punkt für die Schweiz durch ein 2:6, 6:4, 5:7 gegen die slowakische Nummer 2 Andrej Martin (ATP 114) nach mehr als zweistündigem Auf und Ab. Vor dem Doppel und den weiteren Einzeln am Samstag (ab 16.00 Uhr) ist damit im Kampf um den Vorstoss in die Playoffs um die Qualifikation für die Finalrunde 2020 alles offen.
Nachdem Sandro Ehrat (ATP 286) zum Auftakt mit einem Zweisatzsieg gegen Martin Klizan (ATP 90) überrascht hatte, verkam Laaksonens Partie auf dem Sand von Bratislava zur Zitterpartie mit dem schlechteren Ende für die Schweizer Equipe. Als Martin im Entscheidungssatz beim Stand von 5:4 und nach einem zuvor vergebenen Matchball ein erstes Mal zum Match aufschlagen konnte, schaffte Laaksonen das Rebreak - um sich den Service sogleich wieder abnehmen zu lassen.
Dabei tat sich Laaksonen primär anfangs schwer. Gleich zu Beginn der Partie gab der Schweizer Teamleader seinen Service zweimal ab. Im weiteren Verlauf kam er gegen den formstarken Martin, der in diesem Jahr drei Challenger-Turnier gewonnen hat, verschiedentlich zu Möglichkeiten. Einige Aussetzer kosteten ihn im durchaus ansehnlichen Duell den zweiten Punkt für die Schweiz.
Für den Auftakt am Samstag gegen die slowakischen Doppelspezialisten Filip Polasek/Igor Zelenay hat Teamcaptain Severin Lüthi Laaksonen und Marc-Andrea Hüsler gemeldet, wobei Änderungen bis eine Stunde vor Spielbeginn möglich sind. Im Anschluss kommen gemäss Plan Klizan und Laaksonen zum Einsatz. Für das allfällige abschliessende Einzel sind Ehrat und Martin vorgesehen.
Setzen sich die Schweizer bei den Slowaken durch, die im Februar Kanada mit Denis Shapovalov und Felix Auger-Aliassime nur knapp unterlagen, können sie im nächsten März in der Qualifikation für die Finalrunde 2020 antreten. Bei einer Niederlage geht es im kommenden Jahr darum, sich die Möglichkeit für 2021 zu erspielen - es sei denn, Roger Federer gibt ein überraschendes Commitment zum Davis Cup ab. Für diesen Fall liess Gerard Piqué von der federführenden Kosmos-Gruppe in einem Gespräch mit der Plattform «SportBusiness» durchblicken, der Schweiz eine der zwei Wildcards für das Finalturnier 2020 zu geben.
Zum Auftakt des Duells sorgte Ehrat mit einem 6:2, 7:6 (9:7) gegen die slowakische Nummer 1 Klizan (ATP 90) für eine faustdicke Überraschung. Bei seinem ersten Sieg gegen einen Top-100-Spieler im sechsten Anlauf trat Ehrat furchtlos und nervenstark auf. Zweimal nahm der 28-jährige Schaffhauser seinem Gegner im ersten Satz den Service ab, einmal im zweiten. Auf das kassierte Rebreak zum 6:6 reagierte er mit dem 9:7 im Tiebreak. Ehrat verteidigte gut und nutzte die sich bietenden Chancen.
«Das ist einer meiner grössten Siege», freute sich Ehrat, während Klizan anerkannte: «Mein Gegner servierte wirklich gut und war einfach der bessere Spieler. Er hat den Sieg verdient.» Klizan, 2015 die Nummer 24 der Welt, trat phasenweise aber fahrig auf. Mal spielte er zu offensiv, mal zu passiv. Wiederholt streute er unerzwungene Fehler ein. Das Break zum vermeintlichen 5:6 im zweiten Satz schenkte er Ehrat mit einem leichten Rückhandfehler. Sein Aufbäumen unterbrach er im Tiebreak nach anfänglicher Führung mit einem Doppelfehler und einem Vorhandfehler in kurzer Abfolge.