Jeden Dezember gibt sich die Schweizer Sportprominenz die Ehre und blickt auf ein ereignisreiches Sportjahr zurück. Auch 2019 war ein Jahr voller Emotionen und Erfolgsgeschichten: WM- und EM-Medaillen, Welt- und Schweizer-Rekorde, Turniersiege, Weltcup-Podestplätze und zahlreiche weitere Titel sind die stolze Bilanz der nationalen Sportstars. Je sechs Frauen und Männer erhalten am Sonntag die Chance, ihrer tollen Saison mit einem Award die Krone aufzusetzen.
Bei den Männern bahnt sich zwischen Stammgästen (Federer/Feuz/Schurter) und Neulingen (Desplanches/Stucki/Wanders) eine spannende Wahl an. Dabei könnte Christian Stucki mit einem Sieg Historisches schaffen: Der Berner Hüne, ein Publikumsliebling über die Kantonsgrenzen hinaus und seit August mit 34 Jahren der älteste Schwingerkönig der Geschichte, wäre in der seit 1950 durchgeführten Sportlerwahlen der erste Schwinger, die sich über die Auszeichnung «Sportler des Jahres» freuen könnte.
Stuckis Konkurrenz ist allerdings gross. Mountainbike-Olympiasieger Nino Schurter lieferte mit seinem 8. WM-Gold und dem 7. Sieg im Gesamtweltcup erneut starke Argumente, um seinen Wahlsieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Für den Bündner hatte es 2018 im zehnten Anlauf endlich geklappt. Auch Roger Federer blickt auf ein tolles Tennisjahr mit zahlreichen Jubiläen (u.a. 100. ATP-Titel) zurück. «King Roger» holte den Award schon sieben Mal und ist damit Rekordsieger.
Auch schon zum vierten Mal dabei ist Beat Feuz, der sich im letzten Weltcup-Winter in der Disziplin Abfahrt zum zweiten Mal in Folge die kleine Kristallkugel sicherte. Mit dem Schwimmer Jérémy Desplanches und dem Strassenläufer Julien Wanders sind nebst Stucki zwei weitere Neulinge dabei. Wanders siegte im letzten Jahr in der Newcomer-Wahl hauchdünn vor Desplanches. 2019 setzten beide ihren Aufstieg ungehindert fort; Desplanches mit WM-Silber über 200 m Lagen, Wanders mit Welt- und Europarekord(en).
Zahlreiche WM-Medaillengewinnerinnen
Spannung verspricht auch die Wahl bei den Frauen, bei der die Vorjahressiegerin Daniela Ryf (Weltmeisterin im Halb-Ironman) von den beiden Skirennfahrerinnen Wendy Holdener (WM-Gold Kombination) und Corinne Suter (WM-Silber Abfahrt, WM-Bronze Super-G), der Tennisspielerin Belinda Bencic (Teilnahme an den WTA-Finals), sowie den beiden Leichtathletinnen Lea Sprunger (Hallen-Europameisterin 400 m) und Mujinga Kambundji (WM-Bronze 200 m) herausgefordert wird.
Ausser Suter standen alle sechs Nominierten schon mindestens einmal auf der Short-List der Sports Awards. Wie Ryf (2015 und 2018) konnte auch Holdener die Auszeichnung (2017) schon gewinnen.
Die Vorauswahl der je sechs Nominierten haben die Schweizer Spitzensportlerinnen und -sportler sowie die Schweizer Sportmedien getroffen. Deren im Vorfeld abgegebenen Stimmen zählen zum Endergebnis zu je einem Drittel, das letzte Drittel steuern am Sonntag die TV-Zuschauer mittels Televoting bei. Die von Sandra Studer und Rainer Maria Salzgeber moderierte Livesendung aus den Studios von Schweizer Radio und Fernsehen beginnt um 20.05 Uhr und wird auf SRF 1, RTS Deux und RSI la 2 ausgestrahlt.
Erster MVP gesucht
Insgesamt werden sechs Awards vergeben, einer davon in der neu geschaffenen Kategorie «MVP des Jahres», die jene für den «Newcomer des Jahres» ersetzt. In der engsten Auswahl für den wertvollsten Mannschaftssportler 2019, der zu einem Drittel durch das Publikum (mittels Online-Voting) bestimmt wird, stehen der Basketballer Clint Capela, der Eishockeyspieler Roman Josi und der Unihockey-Goalie Pascal Meier. In der TV-Gala wird ausserdem ein sogenanntes «Best Talent» geehrt, das von den Hörerinnen und Hörern von Radio SRF 3 gewählt wurde. Diese Auszeichnung ersetzt quasi die Newcomer-Wahl.
Als «Team des Jahres» stehen aus der Leichtathletik die 4x100-m-Staffel der Frauen (WM-Vierte mit Schweizer Rekord), das alpine Ski-Team (WM-Gold) und der Schweizer Fussball-Meister BSC Young Boys zur Auswahl. Für die Auszeichnung zum «Trainer des Jahres» kommen Handball-Nationaltrainer Michael Suter, Adrian Rothenbühler, der Berater und Coach der Topsprinterin Mujinga Kambundji, sowie Nicolas Siegenthaler, der langjährige Trainer von Mountainbike-Olympiasieger Nino Schurter, in Frage. In der Kategorie «Paralympische Sportler» wird Vorjahressieger Théo Gmür (Ski alpin) von den beiden Rollstuhl-Leichtathleten Marcel Hug und Manuela Schär herausgefordert.