Schurter gewann seinen bereits neunten nationalen Meistertitel bei der Elite. Auf dem Rundkurs im Kieswerk von Gränichen, wo die nationalen Titel zum zweiten Mal in Folge vergeben wurden, setzte er sich diesmal fünf Sekunden vor Mathias Flückiger und zehn Sekunden vor Lars Forster durch. Mit Flückiger lieferte sich Schurter fast über die ganzen sieben Runden einen spannenden Zweikampf, von dem Zuschauer wegen den Corona-Restriktionen ausgeschlossen waren. Erst in der letzten Schlaufe konnte er sich entscheidend absetzen. Der 31-jährige Oberaargauer Flückiger war auch in der letzten Weltcupsaison einer von Schurters härtesten Widersachern.
«Ich profitierte am Schluss von der Hilfe, die Lars Forster für mich geleistet hat», meinte Schurter. Forster fährt seit letzter Saison wie Schurter für das Scott-Team um Manager Thomas Frischknecht. Flückiger befand: «Er griff an einer Stelle an, an der ich es nicht erwartet hatte.»
Neff auf gutem Weg zu alter Stärke
Bei den Frauen triumphierte Neff überlegen, obwohl sie erst ihr zweites Mountainbike-Rennen nach der langen Verletzungspause wegen eines Milzrisses bestritt. Schon in der ersten Runde setzte sie sich von der Konkurrenz ab. Am Ende betrug ihre Reserve auf die zweitplatzierte Sina Frei zweieinhalb Minuten. Platz 3 belegte Linda Indergand. «Ich freue mich, dass ich schon wieder auf einem so guten Level bin», freute sich Neff über ihren sechsten Schweizer Meistertitel bei der Elite nach nur zwei Monaten richtigem Training.
Vor einer Woche war Neff am Swiss Bike Cup in Leukerbad noch Zweite hinter der U23-Weltmeisterin Frei geworden. Letztere war diesmal auch wegen eines platten Reifens im frühen Rennverlauf chancenlos gegen die dreifache Gesamtweltcupsiegerin und Weltmeisterin von 2017. Inklusive Nachwuchskategorien ist es der elfte nationale Titel für Neff.
Auf internationaler Bühne müssen sich Schurter und Neff und Co. noch gedulden. Der durch die Corona-Pandemie beeinträchtigte verkürzte Weltcup beginnt nach aktuellem Stand Anfang Oktober in Nove Mesto (CZE), kurz vor der WM, die nun vom 5. bis 11. Oktober im österreichischen Leogang stattfinden soll. Die verschobenen Olympia-Rennen in Tokio stehen in ziemlich exakt einem Jahr auf dem Programm (27./28. Juli 2021).