Scheffler, der erst 2018 zu den Profis wechselte, hatte in diesem Jahr bereits drei hochdotierte Turniere der US PGA Tour für sich entscheiden. Er übernahm Ende März die Spitze der Weltrangliste. Im Augusta National Golf Club, am bedeutendsten Golfturnier, spielte er in allen vier Runden so souverän, dass ihm der doppelte Schlagverlust, den er sich am allerletzten Loch einhandelte, nichts anhaben konnte.
Auf den letzten 18 Löchern spielte Rory McIlroy unglaublich stark. Der Nordire, vierfacher Sieger von Majorturnieren, kämpfte sich mit 64 Schlägen (8 unter Par) an die 2. Stelle. Von den anderen 89 Profis brachte es an den vier Tagen keiner auf eine Runde von weniger als 67 Schlägen. Trotz der tollen Leistung kam McIlroy nie nahe an Scottie Scheffler heran.
Das Gegenstück zum Masters 2011
McIlroy erbrachte mit seiner phänomenalen Runde das exakte Gegenstück zur Schlussrunde des US Masters 2011. Damals führte er nach drei Runden mit vier und mehr Schlägen Vorsprung. Auch nach neun Löchern der Schlussrunde sah er noch wie der sichere Sieger aus. Auf der zweiten Platzhälfte jedoch erlebte er ein Desaster. Er kam mit 80 Schlägen (8 über Par) ins Ziel und fiel in den 15. Rang zurück, zehn Schläge hinter dem südafrikanischen Sieger Charl Schwartzel. Acht über Par damals, acht unter Par diesmal. Aber der Sieg war ihm trotz des exzellenten Gesamtergebnisses von 7 Schlägen unter Par nicht vergönnt. Scottie Scheffler war zu stark.
McIlroy geht ein Triumph am US Masters nach wie vor ab. Die übrigen drei Majorturniere hat er mindestens einmal gewonnen: zwischen 2011 und 2014 einmal das US Open, einmal das British Open und zweimal die US PGA Championship.
Scheffler scheffelt
Die Saison auf dem amerikanischen Circuit dauert noch bis September. Aber schon jetzt hat Scottie Scheffler, auf seinen Familiennamen hinweisend, enorm viel Preisgeld gewonnen: Rund 9,4 Millionen Dollar sind es nach dem Sieg am US Masters. Er wird der Spieler sein, der am schnellsten die Marke von zehn Millionen erreicht und übertrifft.