Smith hatte die Ziellinie hinter der Saison-Dominatorin Sandra Näslund aus Schweden und der Kanadierin Marielle Thompson als Dritte überquert. Doch im Gegensatz zu 2018 in Pyeongchang blieb ihr diesmal die Bronzemedaille nicht vergönnt.
Die Jury wertete nach mehrminütiger Konsultation der Videobilder eine Aktion von Smith kurz vor dem Ziel, als der Ski der Schweizerin ausscherte und die Deutsche Daniela Maier behinderte, als regelwidrig, so dass die Waadtländerin auf Rang 4 zurückversetzt wurde.
Der Entscheid der Kampfrichter sorgte für Unverständnis. «Der Entscheid ist ein völliger Unsinn und schwer zu akzeptieren», sagte Trainer Ralph Pfäffli im Interview mit SRF. Alle seien überrascht und niemand könne sich den Entscheid erklären. «Ich muss die Contenance wahren.»
Smith war damit das Glück nicht hold - wie vor vier Wochen, als sie beim Weltcup in Nakiska stürzte. Die erlittene Knochenprellung im Knie behinderte die Romande in der Vorbereitung auf den Wettkampf. Doch Smith biss sich durch, auch wenn sie bereits auf dem Weg in den Final eine Schrecksekunde zu überstehen hatte. Nach ihren knappen Siegen in den ersten beiden Runden lag sie auch in ihrem Halbfinal lange souverän in Führung, ehe sie kurz vor dem Ziel nach einem Verschneider beinahe noch den Finaleinzug verpasste.
Gold sicherte sich die Schwedin Sandra Näslund, die ihre erste Olympia-Medaille gewann. Die 25-Jährige krönte damit ihre herausragende Saison, in der sie neun der zehn bisherigen Weltcup-Rennen für sich entschied. Silber ging an Marielle Thompson, die kanadische Olympiasiegerin von 2014.
Ohne Chance auf den Einzug in den Kampf um die Medaillen blieben Talina Gantenbein und Saskja Lack, die in den Viertel- bzw. in den Achtelfinals scheiterten.