Gut-Behrami kam im unteren Teil der Corviglia-Piste nach dem Steilhang in einer Linkskurve bei hohem Tempo von der Ideallinie ab. Die 30-Jährige raste als Folge davon direkt und ungebremst auf die Fangnetze am Rand der Strecke zu.
Aufgrund der Wucht des Einschlags wurde die Tessinerin über die zwei sogenannten B-Netze hinweg katapultiert und sah sich erst neben der abgesperrten Piste vollständig abgestoppt. Sie sass zwar schnell wieder auf. Doch es verstrichen einige bange Minuten, bis sie aufstand und schliesslich auf den eigenen Ski hinunter ins Ziel fahren konnte.
Für Teamleaderin Gut-Behrami sprang ein Swiss-Ski-Quartett in die Bresche. Jasmine Flury fuhr mit der hohen Startnummer 28 noch in den 7. Rang vor. Die Bündnerin büsste auf die nun 17-fache Weltcupsiegerin Brignone 0,82 Sekunden ein. Auch Michelle Gisin (10.), Joana Hählen (12.) und Priska Nufer (14.) vermochten sich in den Top 15 zu halten.
Überzeugend fuhr die Bündnerin Stephanie Jenal, die als 16. ihre ersten Weltcup-Punkte gewann. Corinne Suter hingegen erlebte mit Rang 26 und über zwei Sekunden Rückstand die nächste Enttäuschung. Auch Wendy Holdener kam als 22. nicht an die Topleistung des Vortages heran, als sie Siebte geworden war.
Die dominierende Nation im zweiten Super-G im Engadin war Italien. Nur elf Hundertstel hinter Brignone wurde Elena Curtoni Zweite vor Mikaela Shiffrin. Die Amerikanerin stand als einzige wie 24 Stunden zuvor, als sie Zweite geworden war, erneut auf dem Podest. Die Italienerin Sofia Goggia musste sich mit dem 6. Platz begnügen.
(red.)