Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
Sensation an der WM-Abfahrt in Méribel. Die Davoserin Jasmine Flury ist neue Abfahrts-Weltmeisterin. «Ich hatte mega Spass und eine super Fahrt erwischt. Ich bin einfach nur happy», sagt die neue Weltmeisterin im Interview bei SRF. Die 29-Jährige stand im Weltcup bisher einmal auf einem Abfahrtspodest. Im Januar 2022 fuhr sie bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen auf Platz zwei.
Zweite Bündner Weltmeisterin
Nach einer 32-jährigen Durststrecke in WM-Abfahrten triumphierte zum zweiten Mal in Folge eine Schweizerin in der Königsdisziplin. 2021 waren Suter und Gut-Behrami in Cortina d'Ampezzo Erste und Dritte. Zugleich schraubten die Abfahrerinnen mit dem Doppelpodest die bislang magere Ausbeute von Swiss-Ski an den Titelkämpfen in Méribel und Courchevel auf drei Medaillen hoch.
Flury, die im Weltcup erst einmal zuvorderst stand (2017 in St. Moritz), ist die zweite Weltmeisterin aus Graubünden nach der Churerin Yvonne Rüegg. Diese triumphierte 1960 in Squaw Valley (USA) im Riesenslalom.
«Es fühlt sich noch nicht real an. Es war eine super Fahrt, aber dass das für den Weltmeistertitel reicht und Corinne Suter auch noch Dritte wird, ist unfassbar», sagte die Davoserin im SRF-Interview. «Ein Traum war ein WM-Titel immer. Aber nachdem ich 2021 das Potenzial nicht ausschöpfen konnte ... ich weiss nicht. Dass alles so perfekt aufgehen könnte wie heute, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte einen schnellen Ski und fühlte mich gut. Schon im Training am Freitag hatte ich wieder mega Spass am Fahren», so die von den Emotionen überwältigte und nach Worten ringende Flury.
«Wir sind direkt losgefahren»
«Die Stimmung ist genial. Wir sind zwar überrascht, aber wussten immer, dass sie das schaffen kann", sagt Andrea Zinsli von Flurys Sportmanagement «Athlete 360°» gegenüber der Today-Redaktion. Sie sei eine Kämpferin, extrem konsequent und daher sei dieser Sieg nur eine Frage der Zeit gewesen, so Zinsli.
«Wir haben das Rennen im Fernsehen aus dem Bündnerland verfolgt. Als der Sieg klar war, haben wir sofort unsere Dinge zusammengepackt und sind jetzt unterwegs nach Courchevel», sagt Zinsli. Dort werde die Goldmedaille gebührend zusammen mit Jasmine Flury gefeiert.
Auch Suter überwältigt
Den Schweizer Freudentag komplettiert Corinne Suter. Sie holt sich die Bronzemedaille. Die Weltmeisterin von 2021 stürzte noch im Januar schwer. Im Training zeigte sie sich noch verunsichert, davon war heute nichts mehr zusehen. Im Interview bei SRF zeigte sie sich sehr emotional. «Den letzten Wochen ist es unglaublich, was heute passiert ist.»
Die Schweizer Abfahrerinnen schraubten damit die bislang magere Medaillen-Ausbeute von Swiss-Ski auf drei Medaillen hoch. Lara Gut-Behrami musste sich, benachteiligt durch die langsamer werdende Piste aufgrund der Sonneneinstrahlung mit Platz 9 abfinden. Die italienische Topfavoritin Sofia Goggia schied aus.
Morgen Sonntag findet um 11 Uhr die Abfahrt der Männer in Courchevel statt.
Das Rennen im Ticker:
(sda/red.)