Odermatts Fahrt bei hohen Temperaturen verkam fast schon zur Randnotiz. Bereits vor seinem Start war klar, dass er sich zum zweiten Mal in Folge die Kugel für den besten Super-G-Fahrer der Saison sichern würde. Vincent Kriechmayr, der einzige verbliebene Konkurrent von Odermatt im Kampf um die Disziplinenwertung, kam lediglich auf Platz fünf ins Ziel. Um den Nidwaldner noch unter Druck setzen zu können, hätte der Österreicher das Rennen gewinnen müssen.
Erster Dreifachsieg seit über 30 Jahren
Wie Kriechmayr konnte auch der direkt nach ihm gestartete Odermatt das Schweizer Führungstrio nicht sprengen. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison verpasste er im Super-G den Sprung auf das Podest. Trotzdem strahlte der bereits als Gesamtweltcupsieger feststehende Odermatt im Ziel über den Gewinn seiner zweiten kleinen Kristallkugel in dieser Saison.
Die Schweizer hatten gleich vierfach Grund zum feiern: Nebst der Kristallkugel für Odermatt sicherten sie sich einen Dreifachsieg. Stefan Rogentin gewann vor Loïc Meillard und Arnaud Boisset. Es war erst der zweite Schweizer Dreifachsieg bei den Männern. 1992 siegte in Megève in Frankreich Paul Accola vor Marco Hangl und Franz Heinzer. Besser waren die Schweizer erst ein Mal: 1982, beim allerersten Weltcup-Super-G, feierten sie in Val d'Isère einen Fünffachsieg.
Boisset das erste Mal auf dem Weltcup-Podest
Für Stefan Rogentin war es der erste Weltcupsieg seiner Karriere. Im Super-G in Wengen verpasste er diesen vor einem Jahr als Zweiter hinter Aleksander Kilde nur knapp. Nun liess der Schnellste des einzigen Abfahrtstrainings in Saalbach alle Konkurrenten hinter sich, wenn auch nur knapp.
Loïc Meillard verlor lediglich drei Hundertstel auf seinen Teamkollegen. Während der Neuenburger bereits zum siebten Mal in dieser Saison auf das Podest stieg, bedeutete Rang drei für Arnaud Boisset eine Premiere. Noch nie zuvor fuhr der 25-jährige Westschweizer in seiner Karriere im Weltcup unter die ersten drei. Er verlor 15 Hundertstel auf Rogentin.