Der 23-jährige Steen Olsen war bei seinem zweiten Weltcupsieg 65 respektive 66 Hundertstel schneller als seine Teamkollegen. Der neu für Brasilien fahrende Lucas Pinheiro Braathen wurde bei seinem spektakulären Comeback mit Startnummer 41 starker Vierter, der 35-jährige Neo-Niederländer Marcel Hirscher schaffte es 5051 Tage nach seinem letzten Weltcuprennen auf Platz 23.
Schweizer Siegesserie gerissen
Bester Schweizer in dem im Zeichen der prominenten Rückkehrer gestandenen Rennen war Gino Caviezel als Neunter. Thomas Tumler fiel am Nachmittag vom 4. auf den 14. Platz zurück. Marco Odermatt schied vor der Söldener Rekordkulisse von 17'200 Zuschauern im ersten Lauf nach klar besten Zwischenzeiten aus, Loïc Meillard musste wegen Rückenproblemen kurzfristig Forfait erklären. Nach elf Siegen von Odermatt und zwei von Meillard riss damit auch die fast zweijährige Schweizer Siegesserie im Riesenslalom.
Der in seiner ersten Karriere für sein Geburtsland Norwegen angetretene Braathen Pinheiro sicherte Brasilien bei seiner Weltcup-Rückkehr nach einem Jahr die ersten Weltcuppunkte. Der 24-jährige Exzentriker lag nach dem ersten Lauf im 19. Zwischenrang und verpasste das Podest nach klarer Bestzeit im zweiten nur um 24 Hundertstel. Seinen Erfolg feierte er im Ziel mit einem Flamengo-Tänzchen und ausgelassenem Jubel mit seinem Kumpel Atle Lie McGrath, der ihn am Nachmittag nach langer Führung von der Spitze verdrängte.
Odermatt strauchelt nach Blitzstart
Den Schweizer Riesenslalom-Trümpfen missriet der Einstand in die neue Saison. Für Odermatt war das Rennen nach 40 Sekunden im ersten Lauf vorbei, für Loïc Meillard bereits vor dem Start.
Meillard erlitt beim Einfahren einen Schlag in den Rücken und konnte erst gar nicht antreten. Odermatt, der die Saison mit der Nummer 1 eröffnete, startete bestechend – und schied dann wie bei der Derniere im letzten Frühling in Saalbach aus, als seine Serie im Riesenslalom nach zwölf Weltcupsiegen riss. Der Nidwaldner rutschte im Steilhang auf dem Innenski weg.
Odermatt war bei der Zwischenzeit vor seinem Innenskifehler sieben Zehntel schneller als Steen Olsen, der bereits nach dem ersten Lauf vorne lag. Den Ausfall nahm der Riesenslalom- und Gesamtweltcup-Dominator der letzten drei Jahre trotzdem locker. «Schade, aber ich bin überhaupt nicht traurig», sagte der 27-Jährige. «Ich bin richtig gut gefahren oben. Es ging so einfach, es fühlte sich so gut an. Ich freute mich extrem, die Saison mit der Nummer 1 zu eröffnen. Vielleicht war ich ein bisschen übermotiviert. Nun denn, es ist keine Serie gerissen, es ist keine Kugel verloren – ich nehme das Positive mit.»
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(red.)
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