Optimal wäre eine Durchführung selbstredend ohne Einschränkungen. Der zweite Plan würde eine reduzierte Zuschaueranzahl vorsehen, der dritte ebenfalls im Januar ein Grand-Slam-Turnier ohne Zuschauer. Bei Szenario vier würde das Turnier später im Jahr stattfinden, Plan fünf würde die gänzliche Absage des Majors bedeuten.
Bei einer Verschiebung wären die Perioden März/April und September/Oktober als Alternativen denkbar, wogegen vom Mai bis in den Juli der australische Winter ein Hinderungsgrund wäre. Turnierdirektor Craig Tiley betonte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass eine Verschiebung nur unter Einbeziehung der Frauen- und Männer-Tour in Betracht käme. Die Organisatoren des French Open haben ihr diesjähriges Turnier ohne Rücksprache mit ATP und WTA von Mai/Juni auf September/Oktober verlegt.
Tiley zeigte sich zuversichtlich, dass es sich trotz Corona mit Plan eins ausgehen könnte, also mit vollen Rängen und vollem Preisgeld. Aktuell ist Melbourne allerdings inmitten eines Lockdowns, da die Stadt von einer zweiten Corona-Welle erfasst wurde. Ungeachtet dessen soll der Ticketverkauf für das Australian Open im Oktober starten. Das weitläufige Turniergelände würde es erlauben, die Abstandsregeln gut einzuhalten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wäre verpflichtend.
Anfang Dezember sollen zudem landesweit fünf «Blasen» eröffnet werden, in denen sich die Aktiven ohne Absolvierung der restriktiven Quarantäne-Massnahmen sicher auf das Grossereignis vorbereiten könnten. Diese abgeschotteten Trainingszentren sollen in Perth, Brisbane, Sydney, Adelaide und Melbourne eingerichtet werden. Sollte das Australian Open aber tatsächlich abgesagt werden müssen, seien laut Tiley 80 Millionen australische Dollar (gut 52 Mio. Franken) an Reserven vorhanden.
In diesem Jahr fand von den vier Grand-Slam-Turnieren bislang nur das von Novak Djokovic und Sofia Kenin gewonnene Australian Open statt. Wimbledon musste wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden, das US Open soll am üblichen Datum ohne Zuschauer und in einer Blase praktisch ohne Kontakt zur Aussenwelt stattfinden. Vom 27. September bis 11. Oktober ist dann in Paris noch das verschobene French Open geplant - allenfalls mit einer limitierten Zahl von Zuschauern.