Einen Tag nach dem hart erkämpften Finaleinzug gegen die Amerikanerin Cori Gauff fehlte Bencic in ihrem elften Final auf der WTA-Tour auch etwas die Energie, um der stark aufspielenden Swiatek Paroli zu bieten. Nur in den ersten vier Games konnte die bald 24- Jährige Schweizerin mit den Polin mithalten. Danach diktierte der French-Open-Champion das Geschehen deutlich. «Physisch fühlte ich mich tiptop», versicherte Bencic im Gespräch mit der Nachrichtenagentur «Keystone-SDA». «Ich war mental etwas müde.»
Bencic offerierte Swiatek das erste Break zum 4:2 auf dem Silbertablett. Ihr unterliefen in jenem, womöglich wegweisenden Spiel vier ihrer insgesamt acht Doppelfehler. Die Weltranglisten-Zwölfte erholte sich davon nicht mehr und war nicht in der Lage zurückzuschlagen. Dafür spielte Swiatek zu druckvoll und präzise. Bei eigenem Service liess die 18. des WTA Rankings nur sechs Punkte von Bencic zu. «Sie hat gut serviert. Ich fühlte mich dadurch auch bei meinen Aufschlagspielen immer etwas unter Druck gesetzt», erklärte die Schweizerin.
Trotz der Enttäuschung konnte Bencic kurz nach der siebten Niederlage im elften Final das Positive herausstreichen. Gegenüber dem Australian Open sei das Turnier in Adelaide ein Fortschritt gewesen. Sie habe mentale Stärke gezeigt, etwa im Halbfinal gegen den hoch eingeschätzten amerikanischen Teenager Gauff, den sie in 2:45 Stunden niederrang.
Keine 24 Stunden später konnten sie den nächsten Teenager nicht mehr stoppen. Swiatek kam ohne Satzverlust zu ihrem zweiten WTA-Turniersieg nach jenem im letzten Herbst in Paris. «Tennis kann brutal sein. Du kannst ein super Woche haben und doch am Ende verlieren», bedauerte Bencic nach ihrem ersten Final auf der WTA-Tour seit Oktober 2019, als sie in Moskau den Titel geholt hatte.
Nach sechs Wochen Aufenthalt in Australien mit 14 Tagen strikter Quarantäne zum Auftakt, einer Startniederlage im Vorbereitungsturnier und zwei Siegen beim Australian Open sowie dem Final in Adelaide, reist Bencic am Sonntag weiter nach Doha. Danach spielt sie in Dubai, wo sie 2019 brillant triumphiert hatte, und in Miami.