Der Serbe untermauerte seine Ambitionen auf einen sechsten Titel - gleichbedeutend mit der Egalisierung von Federers Rekord - und die Rückeroberung der Nummer 1 mit einem überzeugenden Auftritt.
Allerdings war Berrettini, der als Nummer 8 auf den letzten Drücker die Qualifikation geschafft hatte, kein echter Gradmesser. Der 23-jährige US-Open-Halbfinalist vermochte nur ganz zu Beginn einigermassen mitzuhalten, dann überreichte er Djokovic mit einem üblen Vorhandfehler das erste Break auf dem Silbertablett. Vom 2:2 bis zum Ende nach nur 64 Minuten gewann der Römer nur noch ein weiteres Game. Berrettini konnte in seinem ersten Duell mit dem Serben seine Nervosität nie ablegen, riskierte oft zu viel und im falschen Moment und leistete sich so nicht weniger als 28 unerzwungene Fehler.
Damit bleibt die Masters-Bilanz der Italiener desaströs. Berrettini ist erst der dritte «Azzurro» überhaupt, der am Saison-Abschluss dabei ist. Vor ihm gingen Adriano Panatta (1975) und Corrado Barazzutti (1978) mit einer 0:3-Bilanz nach den Gruppenspielen nach Hause. Djokovic startete hingegen einzig bei seinem Masters-Debüt 2007 in Schanghai mit einer Niederlage ins Turnier (gegen David Ferrer) und zeigte sich zufrieden mit seinem Auftritt am Sonntagnachmittag. «Ich bin sehr glücklich mit meinen Returns, dass ich fast jeden seiner starken Aufschläge ins Feld zurück gebracht habe», erklärte der Topfavorit auf den Titel.
In seinem zweiten Spiel trifft Djokovic am Dienstag auf den Sieger der Abendpartie zwischen Roger Federer und Dominic Thiem.