Dass Novak Djokovic, der bis am 6. September davon träumte, die Tennissaison ungeschlagen zu überstehen, mit seiner fünften Niederlage in diesem Jahr in die Winterpause entlassen wurde, überraschte am Ende nicht mehr.
Djokovic spielte in der Halle nicht so überragend wie draussen. In Wien verlor er den Viertelfinal gegen den Italiener Lorenzo Sonego 2:6, 1:6; in London blieb er schon in den Gruppenspielen unter seinen Möglichkeiten. Djokovic verlor den Halbfinal gegen Dominic Thiem, weil der Österreicher bei den wichtigen Punkten ruhiger blieb. Der Österreicher nützte schliesslich seinen sechsten Matchball, den dritten bei eigenem Aufschlag.
Thiem setzte sich in 2:57 Stunden mit 7:5, 6:7 (10:12), 7:6 (7:5) durch. Er besass schon im zweiten Satz vier Matchbälle und gewann das entscheidende Tiebreak nach einem 0:4-Rückstand. Schon vor einem Jahr eliminierte Thiem in London Djokovic in einem entscheidenden Tiebreak, damals im letzten Gruppenspiel.
Dominic Thiem bestätigte mit dem Sieg über die Weltnummer 1 die überragenden Leistungen dieser Woche, die er zuvor schon gegen Vorjahressieger Stefanos Tsitsipas und Rafael Nadal gezeigt hatte. Thiem steht am Masters zum zweiten Mal hintereinander im Final, nachdem er vorher dreimal die Gruppenspiele nicht überstanden hatte.
Damit steht fest, dass die Siegerliste des Masters um einen Namen reicher wird. Sowohl Thiem wie seine möglichen Finalgegner gewannen die ATP Finals noch nie.