Wawrinka (ATP 18) hatte einen fast perfekten ersten Satz gespielt und vergab bereits im Tiebreak des zweiten Satzes einen Matchball bei eigenem Aufschlag, den er mit einem Rückhand-Fehler vergab. Er reagierte auf den temporären Rückschlag aber im Stil eines Champions. Der Romand nahm Simon (ATP 47) gleich im ersten Game des dritten Durchgangs den Aufschlag ab - und doppelte zum 4:1 nach. Nach 2:14 Stunden brachte er den fünften Sieg im achten Duell mit dem gleichaltrigen Franzosen ins Trockene.
Wawrinkas Halbfinal-Gegner gehört einer anderen Generation an. Am Samstag trifft er auf den erst 18-jährigen Italiener Jannik Sinner (ATP 119). Die bisher einzige Begegnung mit dem Teenager aus dem Südtirol gewann Wawrinka am US Open in vier Sätzen. Sinner ist aktuell der beste Spieler mit Jahrgang 2001 und triumphierte in diesem Jahr bei zwei Challenger-Turnieren (Bergamo, Lexington).
Seinen bisher einzigen Final in diesem Jahr erreichte Wawrinka im Februar in Rotterdam, wo er gegen Gaël Monfils in drei Sätzen verlor. Daneben scheiterte der Lausanner nicht weniger als fünf Mal - unter anderem beim French Open und am US Open - im Viertelfinal. Sein letzter ATP-Titel (im heimischen Genf) liegt bereits zweieinhalb Jahre - und eine schwere Knieoperation - zurück.