40 Minuten lang bewegte sich Pouille mit Federer auf Augenhöhe. Beim Stand von 3:3 und 5:5 bot sich dem 25-jährigen Herausforderer je eine Breakchance, die Federer aber abzuwehren wusste. Danach drehte der 37-jährige Baselbieter auf, brachte mit einem Break den ersten Satz unter Dach und Fach und zog im zweiten gleich mit 4:0 davon.
Den Zwischenspurt sah der Schweizer als Schüssel zum zweiten Sieg im zweiten Duell mit Pouille, mit dem er vor seinem Comeback im Januar 2017 oft trainiert hatte. «Es war ein hart erkämpfter Sieg - vor allem im ersten Satz», so Federer.
Im dritten Durchgang brachte das Tiebreak die Entscheidung, nachdem Federer beim Stand von 6:5 als Rückschläger einen ersten Matchball vergeben hatte. Der Schweizer spielte ein starkes Tiebreak und verwertete nach einem Fehler des diesjährigen Australian-Open-Halbfinalisten seinen dritten Matchball.
350 Siege an einem Grand-Slam-Turnier hat noch nie jemand geschafft. Federer relativierte allerdings diese Marke. «Natürlich ist es eine schöne Zahl, aber früher haben nicht alle Spieler alle Grand Slams gespielt.» Mit seinem 17. Einzug in die zweite Woche übertraf Federer im All England Club auch Jimmy Connors, dem dies zwischen 1972 und 1988 16 Mal gelungen war.
Am «Manic Monday», an dem in Wimbledon traditionsgemäss alle Achtelfinals gespielt werden, trifft Federer in seinem 65. Grand-Slam-Achtelfinal auf den Italiener Matteo Berrettini (ATP 20). Der 23-Jährige aus Rom wehrte gegen den Argentinier Diego Schwartzman im vierten Satz drei Matchbälle ab, ehe er sich nach 4:19 Stunden 6:7 (5:7), 7:6 (7:2), 4:6, 7:6 (7:5), 6:3 durchsetzte.
Mit Berrettini trifft Federer nach den Partien gegen Lloyd Harris und Jay Clarke erneut auf einen Gegner, gegen den er noch nie gespielt hat. Der Italiener gewann das Turnier von Stuttgart und erreichte in Halle die Halbfinals.